© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/23 / 31. März 2023

Meldungen

Zwangsgebühren könnten weiter steigen 

KÖLN. Das US-amerikanische Medienunternehmen Business Insider hat berichtet, daß aktuell eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab 2025 diskutiert werde. Das Medium beruft sich dabei auf nicht öffentliche „ARD-Akten“, wonach die Beiträge von derzeit 18,36 Euro pro Monat auf bis zu 25,19 Euro steigen könnten. Das entspräche einer Verteuerung von etwa 37 Prozent. Die ARD dementierte die Berichte. Die Rundfunkanstalten meldeten zwar bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ihren Bedarf an, jedoch „keine Finanzierungslücken und erst recht keine konkreten Beiträge“, sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Unklar ist aktuell, wofür ARD, ZDF, Arte und Deutschlandradio das Geld benötigen. Zuletzt habe der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke in der Evangelischen Akademie Tutzing angekündigt, „in den kommenden Jahren mehrere hundert Millionen Euro“ investieren zu wollen, wie das Technik-Magazin Golem berichtete. Ziel sei es, ein öffentlich-rechtliches Streaming-Angebot zu schaffen, das mit US-Anbietern wie Netflix konkurrieren könnte. Erst unlängst war bekanntgeworden, daß der Etat von ARD, ZDF und Deutschlandradio in diesem Jahr erstmals mehr als zehn Milliarden Euro betragen werde. Die Rundfunkanstalten haben bis Ende April Zeit, ihren Finanzbedarf bei der KEF anzumelden. Bis Februar 2024 veröffentlicht die KEF ihre Empfehlung. Danach müssen die Länder einer Änderung der Gebühren zustimmen. Medienberichten zufolge haben Bayern und Sachsen-Anhalt eine Beitragserhöhung bereits ausgeschlossen. (st)





Presserat rügt die „taz“ wegen mangelnder Sorgfalt

BERLIN. Der Deutsche Presserat hat in seiner jüngsten Sitzung insgesamt 17 offizielle Rügen ausgesprochen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Rats hervor. Die Bild wurde mehrfach gerügt wegen Verstößen gegen den Opferschutz. Die Zeitung hatte unter anderem über einen Geiselnehmer berichtet, der vor seiner Tat seine Mutter getötet hatte. Dazu hatte das Blatt ein unverpixeltes Foto des Opfers veröffentlicht. Auch die taz erhielt eine Rüge wegen eines schweren Verstoßes gegen die Sorgfaltspflicht. Das Medium hatte einen Nachruf auf Papst Benedikt XVI. veröffentlicht, als dieser noch am Leben war. Der 1956 gegründete Deutsche Presserat ist eine Organisation mehrerer Verleger- und Journalistenverbände und will durch Selbstkontrolle journalistische Standards wahren. (st)





Aufgelesen

„Die Erzählungen der modernen Medienzeit sind Exerzierfeld mannigfaltiger Manipulationen, die von ihrem Ursprungsfeld, den „sozialen Medien“ (die mitunter erstaunlich asozial sind), in die alten klassischen Medien hineindrängen. Und die halten einen Tweet tatsächlich häufig genug für die Stimme des Volkes.“

Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor beim „Handelsblatt“, in einem Beitrag für epd medien vom 24. März