© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/23 / 31. März 2023

Meldungen

Linke: Keine Hausaufgaben für Schüler mehr 

BERLIN. Linken-Chefin Janine Wissler hat die Abschaffung der Hausaufgaben für Schüler gefordert. Denn diese vertieften die Spaltung im Bildungssystem. In einem Gastbeitrag für den Berliner Tagesspiegel schreibt sie: „Der alltägliche Hausaufgaben-Streß vergiftet das Familienleben, bedeutet Streit, Überforderung, Tränen und schürt Aggressionen.“ Auch Eltern würden dadurch entlastet. Nach Feierabend warte die „unnötige Last der Hausaufgaben“. Davon könne „man sie sofort entlasten und damit viel Druck aus den Familien nehmen“. Das „Outsourcing schulischer Aufgaben in die Familien“ vertiefe die Spaltung im Bildungssystem, meint Wissler. Als Beleg führt sie das „Homeschooling“ während der monatelangen Schulschließungen im Zuge der Lockdowns an. Allerdings sind die Kinder in dieser Zeit gar nicht mehr zum Unterricht gegangen. Dennoch schließt sie daraus: „Das Bildungsniveau der Eltern darf nicht entscheidend sein für die Erfüllung schulischer Aufgaben.“ Es seien „viele Schulreformen“ nötig. Diese ließen sich nicht sofort umsetzen, weil die Ausbildung von Lehrern jahrelang vernachlässigt worden sei und viele Schulgebäude „dem Verfall überlassen wurden“. Die Abschaffung der Hausaufgaben könne man jedoch „sofort umsetzen“. Dies forderten auch zahlreiche Schülervertretungen, argumentiert Wissler. (fh)





Sprachpreis für Kolumnist Harald Martenstein

WIESBADEN. Der Journalist und Schriftsteller Harald Martenstein (69) ist mit dem Medienpreis für Sprachkritik ausgezeichnet worden. Er zähle seit Jahrzehnten „zu den bedeutendsten Kolumnisten in Deutschland“, erklärte Peter Schlobinski, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache, anläßlich der Preisvergabe vergangenen Samstag in Wiesbaden. „Mit scharfem Blick auf die kleinen Dinge des Alltäglichen und die großen Fragen der Politik seziert Martenstein gesellschaftliche und sprachliche Entwicklungen: ironisch und mit Wortwitz, kritisch, unangepaßt und provozierend, aber niemals verletzend. Sein Kompaß: Respekt vor der Meinung der Andersdenkenden“, begründete die Jury ihre Entscheiduzng für Martenstein. Die Gesellschaft für deutsche Sprache ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden und Berlin. Unter anderem wählt sie jedes Jahr das Wort des Jahres und gibt die beliebtesten Vornamen des Jahres bekannt. Sie wird von der Bundesregierung (Beauftragte für Kultur und Medien) sowie von den Regierungen der Bundesländer (Kultusministerkonferenz) gefördert. (JF)

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„Museum des Jahres“ steht in Krefeld 

KOBLENZ. Zum Museum des Jahres hat der Kunstkritikerverband AICA die vor rund hundert Jahren gegründeten Kunstmuseen der Stadt Krefeld gekürt. Sie setzten sich bis heute für die enge Verbindung von Kunst, Design und Architektur ein. Damit sei das Museum in der ehemaligen Textilstadt am Niederrhein „ein bedeutender Pionier in der aktuell wieder diskutierten spartenübergreifenden ‘Mehrstimmigkeit’ künstlerischer Disziplinen“, hieß es zur Begründung. Seit den ersten Nachkriegsjahrzehnten sei Krefeld zudem ein wichtiger Ort der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunstavantgarde. Mit frühen und bedeutenden Ausstellungen zu den Werken von Yves Klein, Joseph Beuys oder Gerhard Richter habe die Stadt internationale Museumsgeschichte geschrieben. Zu den Krefelder Museen gehören das 1899 eröffnete Kaiser-Wilhelm-Museum im Zentrum sowie die in den späten 1920er Jahren von Mies van der Rohe errichteten Bauhaus-Villen Haus Lange und Haus Esters. (JF)

 www.aica.de

 https://kunstmuseenkrefeld.de