Abtreibungszahlen steigen um zehn Prozent
WIESBADEN. Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist 2022 um 9,9 Prozent gestiegen. Damit erreichte sie den höchsten Stand seit zehn Jahren. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervor. Während die Zahl 2021 mit rund 94.600 gemeldeten Fällen noch auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik gesunken war, stieg sie 2022 auf 104.000 Fälle. Höher war sie zuletzt 2012 (106.800 Fälle). Eine klare Ursache für die starke Zunahme lasse sich nicht erkennen, so das Statistische Bundesamt. Wie aus der Statistik außerdem hervorgeht, waren 70 Prozent der Frauen, bei denen 2022 eine Schwangerschaft beendet wurde, zwischen 18 und 35 Jahren alt. In drei Prozent der Fälle waren die Schwangeren unter 18 Jahren alt. Acht Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden bei Frauen über 40 Jahren vorgenommen. In 41 Prozent aller Fälle hatten die Schwangeren vor der Abtreibung noch kein Kind auf die Welt gebracht. Wie auch in den Jahren zuvor wurden 96 Prozent der gemeldeten Abtreibungen nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Gemäß Paragraph 218 Strafgesetzbuch ist eine Abtreibung grundsätzlich rechtswidrig, bleibt aber unter bestimmten Voraussetzungen innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen straffrei, wenn die Schwangere eine Beratung absolviert hat. Vier Prozent der Abtreibungen wurden 2022 aus medizinischen Gründen oder wegen eines vorliegenden Sexualdelikts vorgenommen. (idea/JF)
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„Netzwerk Sprachkritik“ gegründet
SCHLANGENBAD. Mehr als 500 Sprachwissenschaftler und Philologen haben einen Aufruf gegen die Nutzung „gendergerechter Sprache“ im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) unterzeichnet, der bereits vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde. Seither habe der ÖRR dieses klare Votum jedoch bislang sowohl in der Sache als auch in der Berichterstattung „weitgehend ignoriert“, teilte das „Netzwerk Sprachkritik“ mit, das sich Anfang dieses Jahres aus den Reihen der Unterzeichner gegründet hatte. In ihrem Aufruf weisen sie die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform zurück. Die Rundfunksender hätten „die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewußt und ideologiefrei umzugehen“. Die „vielfach mit moralisierendem Gestus“ verbundene Verbreitung der Gendersprache durch die Medien sorge für erheblichen sozialen Unfrieden. (tha)
Sprachpranger
Healthcare-Management (B.A.)
Bachelorstudiengang an der Fakultät für Gesundheit und Pflege der Katholischen Stiftungshochschule für angewandte Wissenschaften in München, der „Gesundheitswissenschaften, Managementkompetenzen, Ethik und Recht, Gesundheitsökonomie und -Informatik sowie methodische Kompetenzen in einem Studiengang“ verzahnt