© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/23 / 31. März 2023

Menschenhandel bekämpfen, Schleuser finanzieren, Dublin ignorieren
Eine wirre pastorale Orientierung
(dg)

Papst Franziskus ist Menschenhandel ein zentrales Anliegen.“ Höchst doppeldeutig formuliert, aber die Journalistin Isabel Barragán meint natürlich, daß der Papst sich gegen die „moderne Form der Sklaverei“ einsetzt, wie seine „Pastorale Orientierung zum Menschenhandel“ von 2019 dokumentiert. Menschenhandel heißt laut BKA „das Anwerben, die Beförderung, die Weitergabe, das Beherbergen oder die Aufnahme von Personen zum Zweck der Ausbeutung“. Mit ihrer finanziellen Unterstützung des von afro-arabischen Clans organisierten Menschenhandels im Mittelmeer erfüllen die deutsche katholische und evangelische Kirche zumindest diesen objektiven Tatbestand. Nicht den subjektiven des Vorsatzes,  der sich hier allein auf das humanitäre Ziel der „Seenotrettung“ von „Geflüchteten“ und nicht auf deren Ausbeutung richtet. Trotzdem fördern beide Kirchen dieses Verbrechen, das der Kölner Weihbischof Ansgar Puff als Vertreter der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz als „lukrative Verdienstmöglichkeit“ beschreibt, nicht allein mit ihren Spenden, sondern auch durch lauten Asyl-Lobbyismus. Verlangt Puff doch nicht etwa, „die Politik“ solle die Masseneinwanderung in deutsche Sozialsysteme unterbinden. Vielmehr ist ihm wichtig, die Mittel für Justiz und Polizei zu erhöhen, um die Eindämmung der Kollateralschäden des durch Migration ermöglichten Menschenhandels auf den Steuerzahler abzuwälzen. Und um die Magnetwirkung der Bundesrepubik noch zu steigern, verlangt Puff zudem, aus Italien eingereiste „Opfer des Menschenhandels müßten unabhängig vom Dublin-Verfahren in Deutschland bleiben dürfen“ (Herder Korrespondenz, 3/2023). 

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