© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/23 / 31. März 2023

Meldungen

Südafrikanische Farmer bitten um Hilfe   

KAPSTADT. Die Europäische Union sollte dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa und seinen ANC-Kollegen ein Einreiseverbot auferlegen und auch alle ihre Vermögenswerte in Europa einfrieren. Dies ist eine der Forderungen, die die südafrikanische Farmerunion TLU SA (Transvaal Agricultural Union of South Africa), die die Interessen der cirka 30.000 weißen Farmer vertritt, an eine Delegation der ID-Fraktion (Identität und Demokratie) im Europäischen Parlament, die zu einer Informationsreise in Kapstadt weilte, gerichtet hat. „Die letztendliche Wirkung der entschädigungslosen Enteignung in Südafrika ist genau die gleiche wie Robert Mugabes Landraub auf dem Land der weißen Farmer in Simbabwe“, erklärte Henk van de Graaf, Vorsitzender der Region Nord der TLU SA. „Deshalb sollte die Europäische Union die gleichen Maßnahmen gegen Präsident Ramaphosa und einige seiner Kollegen einleiten, wie es bei Mugabe der Fall war.“ Der Präsident der TLU SA, Henry Geldenhuys, gab der Delegation einen detaillierten Überblick über die desaströse ländliche Sicherheitslage im Land. Die Farmmord- und Angriffsstatistiken wurden ebenso ausführlich diskutiert wie die Probleme mit Viehdiebstahl, die Frage der Eigentumsrechte, das Scheitern der sogenannten Landreform der ANC-Regierung und die Gefahr der entschädigungslosen Enteignung. „Vor allem die Frage der Eigentumsrechte hat uns gezwungen, die EU aufzufordern, Druck auf die südafrikanische Regierung auszuüben, damit sie die Politik des freien Marktes akzeptiert und aufrechterhält“, betonte Van de Graaf und bat die EU-Abgeordneten um Unterstützung bei der Suche nach internationaler Finanzierung für die Bedürfnisse der südafrikanischen Bauern und um internationale Partner für die Gründung verschiedener Joint Ventures. Van de Graaf warnte die Delegation ferner davor, daß jegliche Finanzierung nicht über die Regierung erfolgen sollte. (ctw)





Italien setzt „Rettungs“-Schiff fest 

lampedusa. Die Schiffahrts-Behörde von Lampedusa hat am Montag das selbsternannte Seenotrettungs-Schiff „Louise Michel“ vorübergehend festgesetzt. Das Schiff war am Tag zuvor mit 178 Migranten an Bord in den Hafen der Insel eingelaufen. Die Migranten kamen von vier verschiedenen Booten, eines aus libyschem Seegebiet, die anderen drei aus maltesischem. Die Crew habe damit ein neues Gesetz der italienischen Regierung gebrochen, wonach nach einem Einsatz umgehend ein Hafen anzusteuern sei, ohne weitere Aktionen durchzuführen. Die italienischen Behörden erhoben schwere Vorwürfe gegen die Schiffscrew. Die Anweisungen, die dem Schiff erteilt wurden, sollten es daran hindern, „eine Anzahl von Personen an Bord zu nehmen, die sowohl seine eigene Sicherheit als auch die der Migrantenboote, die es hätte retten sollen, gefährden könnte“, schrieb die Schiffahrts-Behörde in einer Stellungnahme. Die Organisation „Louise Michel“ bezeichnete das Vorgehen Italiens als „inakzeptabel“. Über mehrere Stunden habe es keine schriftliche Begründung für das Verhalten der Schiffahrts-Behörde gegeben, schrieb die Organisation auf Twitter. In den vergangenen zwei Tagen vor dem Vorfall waren mehr als 3.000 Menschen über den Seeweg alleine in Lampedusa angekommen. (st)