© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/23 / 31. März 2023

Meldungen

Mehrheit gegen weitere Flüchtlingsaufnahme 

BERLIN. Um Migration besser regeln und kontrollieren zu können, hat sich eine überwältigende Mehrheit der Deutschen für ein Zuwanderungsgesetz ausgesprochen. 86 Prozent denken, es braucht eine solche Bestimmung, um der Lage Herr zu werden, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach im Auftrag der FAZ hervorgeht. Rund 59 Prozent der Bürger halten es aktuell für unmöglich, weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Im Osten der Bundesrepublik ist der Anteil mit 69 Prozent noch höher. Etwa 57 Prozent geben der Umfrage zufolge mittlerweile an, sich große Sorgen zu machen, daß die Zahl der Ankömmlinge in Europa noch erheblich steigen könnte. Auch das geltende Asylrecht verliert an Zustimmung in der Bevölkerung. Hielten 2017 dieses noch 52 Prozent für richtig, ist die Zahl mittlerweile auf 39 Prozent abgestürzt. Fast die Hälfte der Deutschen fordert Einschränkungen, wie oder wem Asyl gewährt wird. Die Überzeugung, der Zuzug von Flüchtlingen, die aktuell nach Deutschland kommen, mildere den Fachkräftemangel ab, teilt die Mehrheit nicht. Zwei Drittel vermuten, daß derzeit eher wenige gut qualifizierte Menschen einwandern. Zudem steigt die Ansicht, Zuwanderung bringe mehr Nachteile als Vorteile. Bundesweit glauben das 56 Prozent, in den östlichen Bundesländern 67 Prozent. Darauf, daß die Regierungsparteien die Sache im Interesse des Landes regeln, vertraut nur ein Fünftel der Befragten. (zit)





Zahl der Straftaten in Deutschland gestiegen 

BERLIN. Die Zahl der Straftaten in Deutschland ist 2022 erstmals seit fünf Jahren wieder angestiegen. 5,628 Millionen Delikte verzeichneten die deutschen Behörden, heißt es in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Zunahme um 11,5 Prozent. Die Zahl der Verdächtigen erhöhte sich im Vergleich zu 2021 um 10,7 Prozent auf 2,093 Millionen Menschen. 783.876 von ihnen waren Ausländer, 22,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Von den mutmaßlichen Tätern ohne deutschen Paß waren mehr als 310.000 sogenannte Zuwanderer wie Asylbewerber, Bürgerkriegsflüchtlinge oder Personen, die sich illegal in Deutschland aufhalten. Ihr Anteil an allen Verdächtigen hat sich im Vergleich zu 2021 um 35 Prozent erhöht. Besonders stark gestiegen ist auch die Zahl der minderjährigen Verdächtigen, die jünger als 14 Jahre sind. Ihr Anteil hat sich um 35,5 Prozent auf 93.095 erhöht. 2019 waren es noch 72.890 gewesen. Auch bei Jugendlichen, die zwischen 14 und 18 Jahren alt sind, meldete die Polizei einen Anstieg. Hatte es 2019 noch 177.082 verdächtige Teenager gegeben, waren es im vergangenen Jahr 189.149. Am häufigsten wurden sie des Diebstahls beschuldigt, gefolgt von Körperverletzung, Sachbeschädigung und Rauschgiftdelikten. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht eine der Ursachen in mangelnder Sozialkompetenz der jungen Menschen. „Aber auch das Internet mit all seinen zwielichtigen Seiten, teils gewaltverherrlichenden Videos oder Spielen, die da kursieren, wird seinen Anteil daran haben.“ Besonders erschreckend: Laut der PKS zeichnet sich bereits ein neuer „Trend“ unter Schülern ab. So verschickten immer mehr Jugendliche kinderpornographische Video- und Bilddateien in Chatgruppen. Insgesamt 42.075 solcher Fälle hätten die Behörden im vergangenen Jahr registriert. Insgesamt ist die Gewaltkriminalität 2022 im Vergleich zu 2019 um 8,9 Prozent auf 197.202 Fälle gestiegen. Auch mehr Messerangriffe und Verstöße gegen das Waffengesetz gab es. (zit)