Millionen Bürger waren am Montag frustriert: Der Bahnverkehr war eingestellt, es gab keine innerdeutschen Flüge, und der ÖPNV in sieben Bundesländern wurde bestreikt. Wie zur Arbeit, zum Geschäftstermin oder zum Arzt kommen? Das eigene Auto half vielen nicht weiter, denn es gibt immer weniger Parkplätze. Die berechtige Empörung nun zu nutzen, um das Streikrecht einzuschränken, wie das die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) von CDU und CSU verlangt, ist aber brandgefährlich.
Es wäre ein weiterer Angriff auf die Grundrechte. Immer mehr Gesetze und „Community Standards“ schränken die Meinungsfreiheit faktisch ein. In der Corona-Krise wurde das Demonstrationsrecht für „Querdenker“ außer Kraft gesetzt. Und es ist auch kein „Mißbrauch des Streikrechts“, wenn Arbeitnehmer kräftige Lohnerhöhungen fordern: Die Inflation frißt den Geldwert und ihre Ersparnisse auf.
Die „Energiewende“, die Euro-Abwertung, die EU-Sanktionen gegen Rußland und die Masseneinwanderung machen das Leben für Otto Normalverbraucher immer teurer – und das alles mit Zustimmung von Unionspolitikern. Natürlich ist es ungerecht, wenn öffentlich Bedienstete und Konzernmitarbeiter früher oder später einen „ordentlichen Schluck aus der Pulle“ bekommen – doch die prekäre Beschäftigung von Millionen Geringverdienern ist politisch genauso gewollt. Und wer sich wirklich um die kritische Infrastruktur sorgt, sollte deren Mitarbeiter wieder verbeamten.