Das Verhältnis der Landwirtschaft zur Vogelwelt ist gespalten, wie vieles in ihrem Verhältnis zur Natur. Wer das Pflanzen- und Früchtewachstum mehren will, muß Nahrungskonkurrenten und andere Störenfriede fernhalten. In den Weinreben sind daher Netze zu sehen und Knallschüsse zu hören. Krähen werden mit Vogelscheuchen vertrieben, Fischer mögen keine Kormorane. Andere Vögel sind bei Landwirten beliebt. Das gilt vor allem für den Mäusebussard, denn der frißt, was den Bauer stört: Mäuse und Maulwürfe. Denn diese Tiere sind bei zu hohem Vorkommen schlecht für das Grünland. Auch droht Futter durch Mäuse verunreinigt zu werden. Katzen sind da auch hilfreich, aber auf weiter Flur hilft der Greifvogel. Er leistet wichtige Arbeit für die Höfe. Gibt es viele Mäuse, paßt sich die Population der Greifvögel an. Zumindest theoretisch.
Raubkatzen, Wölfen und dem Menschen mit seinen Windrädern und schnellen Autos ausgeliefert.
Denn der Mäusebussard ist nicht nur Raubkatzen und Wölfen ausgeliefert, sondern auch dem Menschen mit seinen Windrädern und schnellen Autos. Da muß dann nachgeholfen werden, die Mäuse in Schach zu halten – entweder mit der Mausefalle oder aber mit bauernschlauen Ideen. So empfiehlt das Fachblatt Landwirt (6/23), Sitzstangen für Greifvögel aufzustellen und für ihren Nachwuchs Nistkästen anzubringen. Heimgärtner schützen ihre Kirschen gerne vor Vögeln, was einige Kreativität oder aber Gelassenheit über die Verluste für die Ernte erfordert. Ansonsten werden Vögel auch mit Nistkästen, Vogelfutter und Tränken bedacht. Die Hauskatzendichte ist im Siedlungsraum des Heimgärtners allerdings hoch, dabei fressen Katzen nicht nur Mäuse, sondern auch Vögel. Mit dem ökologischen Gleichgewicht ist es nicht so einfach, wenn der Mensch seine Hände im Spiel hat. Das Leben wäre ohne Vögel ärmer, um so größer die Freude, wenn sie nun aus ihren Winterquartieren wiederkehren und die traditionellen Kinderlieder darüber angestimmt werden. Das Leben geht weiter.