Die 1982 geborene Schriftstellerin Nora Bossong unterhält intime Beziehungen zum rot-grünen Zeitgeist, der die Kolumnistin des Philosophie Magazins dafür zwischen 2001 und 2020 mit nicht weniger als siebzehn Stipendien und Preisen belohnte. Bossong, die sich 2018 auch für das „Bündnis Unteilbar“ engagierte, das als Antwort auf vermeintliche „ausländerfeindliche Hetzjaden“ in Chemnitz Großdemonstrationen unter dem Motto „offene Grenzen für alle“ organisierte, fühlt sich nun, seit sie 2022 Mitglied des Zentralkomitees deutscher Katholiken ist, auch als neutestamentliche Exegetin kompetent und leitet aus dem Matthäusevangelium ab, daß militärische Solidarität mit der Ukraine und „dessen verheerende Folgen“ für den Nächsten aus Sicht der Bibel nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten sei (Ausgabe 3/2023). Denn das Jesus-Wort „Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, denn wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin“, lehre zwar die Abkehr von Rache, fordere aber nicht zum Gewaltverzicht auf. Schon Papst Johannes Paul II. habe darum zum Weltfriedenstag 2000 dekretiert, beim Versagen politischer Mittel sei es legitim, „mit konkreten Initiativen Aggressoren zu entwaffnen“.