Deutscher Ethikrat zur Künstlichen Intelligenz
BERLIN. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) muß laut dem Deutschen Ethikrat „menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern“. KI dürfe den Menschen nicht ersetzen, erklärte Alena Buyx, die Vorsitzende des Ethikrates, am Montag dieser Woche. In seiner Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ heißt es: „KI-Systeme haben heutzutage in nahezu alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens Einzug gehalten und reichen von Krebsdiagnostik in der Medizin und intelligenten Tutorsystemen in der Schule über Empfehlungssysteme auf Onlineplattformen bis hin zu Software, die Entscheidungen im Sozial- und Justizwesen oder bei der Polizei unterstützen soll.“ Für die ethische Bewertung von KI genüge es jedoch nicht, nur die Technologien zu verstehen. Beachtet werden müßten auch die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik sowie gesellschaftliche Effekte, so der Ethikrat. Eine Arbeitsgruppe untersuchte zwei Jahre lang exemplarisch vier Anwendungsbereiche von KI: Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung. In der Bildung etwa sollte sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz „an grundlegenden Bildungsvorstellungen orientieren und auf Elemente beschränken, die nachweislich die Kompetenzen und sozialen Interaktionen der Lernenden erweitern, ihre Privatsphäre schützen und die Persönlichkeitsbildung fördern“. (JF)
Islam-Experte kritisiert Moschee-Neubau
WUPPERTAL. Der Psychologe und Publizist Ahmad Mansour hat Kritik am geplanten Bau einer neuen Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) in Wuppertal geübt. Hintergrund: Der Stadtrat hatte das Bauprojekt am 6. März genehmigt. Dafür stimmten die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und den Grünen. Ditib will eine Moschee errichten, die Platz für bis zu 700 Besucher bieten soll. Im Erdgeschoß sind ein Café und ein Kulturbereich geplant. Der Entwurf sieht den Anbau eines stilisierten, nicht nutzbaren Minaretts vor. Der Bau soll auf einem 6.000 Quadratmeter großen Areal im Stadtteil Elberfeld entstehen. Auf dem Gelände plant Ditib außerdem den Bau eines Kindergartens, eines zweistöckigen Vereinshauses sowie von Wohn- und Bürogebäuden. Das Konzept sehe bewußt großzügige Freiflächen vor, um das Gemeindezentrum zu einem Treffpunkt für die in der Nachbarschaft lebenden Menschen zu machen. Mansour sagte zu dem Vorhaben gegenüber Focus Online, die Ditib-Moscheen in Deutschland würden direkt von dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan beeinflußt. Die in ihnen tätigen Imame und sogar deren Predigttexte kämen von der türkischen Regierung. In ihnen würden Werte vermittelt, die eine Integration von Muslimen in die demokratische Gesellschaft erschwerten. „Das darf Deutschland nicht erlauben“, so Mansour. Sinnvoller als der Bau solcher Ditib-Einrichtungen sei, für die Muslime in Deutschland Moscheen zu bauen, in denen eine liberale islamische Theologie verbreitet werde. Ahmad Mansour ist gebürtig arabischer Israeli, lebt seit 2004 in Berlin und engagiert sich in der Extremismusprävention. (idea/JF)