© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/23 / 24. März 2023

Trojanisches Pferd „antimuslimischer Rassismus“
Wachsender islamischer Einfluß
(ob)

Den Zusammenhalt westeuropäischer Gesellschaften sieht die Ethnologin Susanne Schröter, die das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam leitet, nicht durch das vielfältige, quantitativ aber kaum ins Gewicht fallende Spektrum von Muslimen bedroht, die sich als „Kulturmuslime“, Atheisten, Liberale oder sogar als „Queere“ verstehen. Gefährlich seien vielmehr die durch Masseneinwanderung an Zulauf gewinnenden fundamentalislamistischen Milieus, die eine bewußte Opposition gegen die sie umgebende Mehrheitsgesellschaft kultivieren, den westlichen Säkularismus als gottlos strikt ablehnen, liberal oder spirituell eingestellte Glaubensgenossen als Häretiker verfolgen und in ihrem Haß auf den Westen Terroranschläge durchführen oder gutheißen. Akteure dieses politischen Islam versuchen seit vielen Jahren, Programme innerhalb der EU zu lancieren, um ihre Gegner aus dem öffentlichen Diskurs zu eliminieren. So sei es vermutlich der Muslimbruderschaft angehörenden Akteuren einer Erdoğan-nahen türkischen Stiftung gelungen, „Islamismuskritiker zusammen mit Rechtsradikalen“ in den mit EU-Mitteln geförderten „European Islamophobia Report“ aufnehmen zu lassen. Ein noch größerer Erfolg, so Susanne Schröter, sei die feste Verankerung des demagogischen Begriffs „antimuslimischer Rassismus“ im politischen und medialen Sprachgebrauch, wobei sich vor allem die Kooperation mit Nichtregierungsorganisationen und Kirchen als fruchtbar erwiesen habe, die sich den Kampf gegen den vermeintlich omnipräsenten „Rassismus“ auf ihre Fahne geschrieben haben (Zeitzeichen, 2/2023). 


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