Die kubanischen Kommunisten setzen zum großen Entwicklungssprung an. Landesweit wollen sie künstliche Intelligenz (KI) einführen. So hat es Inselpräsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez, gleichzeitig Erster Sekretär der Kommunistischen Partei, in einem Gespräch mit Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften (ACC) angekündigt. Arbeitsgruppen sollen eine „nationale Strategie“ für den „landesweiten massiven“ Einsatz der KI erstellen, natürlich unter Beachtung der Lehre des Marxismus.
Ein bißchen natürliche Intelligenz wäre aktuell wichtiger als die Träume von KI, schreibt ein Nutzer
Leider hat diese Meldung nur wenige erreicht, da am selben Tag die Stromversorgung zusammenbrach. Eine 220-kV-Leitung, die das Umspannwerk von Sancti Spíritus mit dem in Vicente verbindet, war ausgefallen.Nicht weil von den Yankees gehackte KI die Macht übernommen hatte, sondern weil unsere Bauern die Zuckerrohrfelder noch immer abbrennen, was wiederum dazu geführt hatte, daß die Luft ionisiert wurde. So wurde die Stromübertragung zwischen dem Westen und dem Osten unterbrochen und im ganzen Land gingen die Lichter und natürlich auch die Computer aus.
Trotzdem waren die Reaktionen auf die Ankündigung heftig. Während die Bauern auf der Insel die Felder mit Ochsen pflügen, weil die Traktoren mangels Ersatzteilen oder Diesel nicht nutzbar sind, träumen unsere Wissenschaftler von einem Transportwesen mit intelligenten Autos und autonomem Fahren. Während Millionen Kubaner die Tabellen mit den angekündigten Stromabschaltungen studieren, träumen Forscher von Bedarfsvorhersagen, Fehlererkennung und intelligenten Zählern. Während zehn tote Neugeborene in einer Klinik in Havanna die Nation erschüttern und die mangelnde Hygiene in den Krankenhäusern landesweit diskutiert wird, favorisieren Ministeriumsmitarbeiter den Einsatz von KI in Form von klinischen Assistenten, Gesundheitsanalytik und medizinischer Robotik. Und die Bildungsexperten glauben, daß die in die USA geflüchteten Lehrer durch Roboterlehrer zu ersetzen sind.
Ein bißchen natürliche Intelligenz wäre aktuell wichtiger als die Träume von KI, schreibt ein Nutzer in der Kommentarspalte des staatlichen Nachrichtenportals. In Kuba gehe die Wissenschaft in die eine Richtung und die Produktivität der Arbeit in die andere, kommentierte ein anderer: „Wir investieren Zeit und Ressourcen, um in Meetings und Kongressen zu träumen, während in unseren theoretischen und praktischen Prozessen nichts im Einklang miteinander“ stehe. Ein anderer faßt es kürzer zusammen: Um die vielen vorhandenen Probleme hier und jetzt zu lösen, brauche es „ein bißchen natürliche Intelligenz“, später könne man an KI denken. Und auf einen Satz bringt es ein Dritter: „Laßt uns erst einmal ausreichend Lebensmittel produzieren.“