Mit 102 Jahren, da fängt das Leben an. Mit 102 Jahren, da hat man Spaß daran.Mit 102 Jahren, da kommt man erst in Schuß, mit 102 ist noch lange nicht Schluß. Das dachte sich Martha Goth aus Bayern, die sich von ihrem biblischen Alter nicht einschränken läßt und nach rund einem Jahr wieder aus dem Altersheim ausgezogen ist. „Um mich herum nur kranke und demente Leute. Mit wem soll ich mich da unterhalten?“, sagte sie der Bild am Sonntag.
Nun lebt sie bei einem ihrer vier Söhne, schmeißt den Haushalt und ist glücklich. Das Rote Kreuz bringt ihr Mittagessen, doch kleine Snacks wie Spiegeleier zaubert sie wieder selber.Während junge Leute zunehmend an modernen Volkskrankheiten wie „Klima-Depression“ leiden, hat Frau Goth stets den Härten des Lebens getrotzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie aus dem Sudetenland vertrieben, ihr Ehemann Max starb früh mit 66 Jahren. 1993 holte der Tod ihren Sohn Peter mit nur 39 Jahren bei einem Verkehrsunfall. Sie arbeitete unter anderem als Putzkraft bei der Bundeswehr, war sich für nichts zu schade. Diese Disziplin hat sie sich bis heute erhalten, tägliche Zeitungslektüre ist ein Muß. Und mindestens eine halbe Stunde pro Tag geht sie mit ihrer Gehhilfe spazieren. Das, viel Knoblauch und täglich ein Glas Wein sind ihr Rezept für Gesundheit im Alter. Übrigens: Der älteste Mensch der Welt war die Französin Jeanne Calment, die 122 wurde. Vielleicht holt die zähe Bayerin sie ja bald ein. Wer sagt, mit 102 wäre Schluß?