Im Monat März sind einige Bürostühle des Verlages verwaist. Nanü? Alle gleichzeitig erkrankt? Mitnichten, wie sich herausstellt. Die Kollegen kommen einfach einer ihrer ehrbarsten Arbeitnehmerpflichten nach – nämlich den Rest des ihnen zustehenden Urlaubs aus dem vergangenen Jahr zu nehmen.

Redaktionskollege Björn Harms zum Beispiel weilt zur Zeit in Jordanien, wie man hört. Sicherlich ein Resturlaub, den er der Kultur und Bildung widmet. Unser Chef vom Dienst Matthias Bäkermann hingegen schaffte es nur bis in den Harz. Leserdienst-Kollegin Müller-Mey wandert durch den Resturlaub und pflastert ihre Facebook-Seite mit winterlichen Impressionen ebenfalls aus dem Harz zu. Bücherwurm Herfurth renoviert in sieben Tagen seine Wohnung, Sie ahnen es, liebe Leser, im Resturlaub, allerdings ohne Fotodokumentation.

„Wochenlange Urlaube sind einfach nicht drin“, sagt Jungredakteur Werner. „Alles eine Frage des Geldbeutels.“ Nun reist er mit Ehefrau für ein paar Tage an die Ostsee zu den Schwiegereltern.

Pfennigfuchser Behrens hat hingegen schon vor Wochen seine letzten drei Tage Resturlaub in den Mai verbucht. Ihn fliegt irgendeine „Never-come-back-Airline“ für ein paar Cent unter Umständen nach Moldawien. „Um die Russen von der EU-Grenze fernzuhalten“, behauptet er und versichert augenzwinkernd: „Dort werde ich die herrlichen Weingüter halten – bis zum letzten Tropfen.“ Na dann: Dreimal Hurra auf den Resturlaub!