In der Antike stand Gymnastik hoch im Kurs. Dem Denken hat das nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Auf die Frage, wie man das Gehirn möglichst gut zum Denken bekommt, erklärt die Neurowissenschaftlerin Friederike Fabritius im Interview mit der Monatszeitschrift Natur & Heilen (3/23), dafür sei Sport unersetzlich. Bei der Alternative, was wichtiger sei, das Denken oder der Sport, gibt die frühere McKinsey-Mitarbeiterin eine eindeutige Antwort: der Sport. Das Denken möchte die Hirnforscherin keinesfalls gegen den Sport ausspielen. Im Gegenteil, Sport sei eine gute Voraussetzung, nicht nur den Körper, sondern speziell auch das Gehirn fit zu halten. Um das Gehirn in Schwung zu bekommen, sei Morgensport gut, Joggen zum Beispiel. Auch ein Spaziergang bringe der Vitalität des Gehirns viel, weil man sich erstens bewegt und diese Bewegungen koordiniert.
Viel Bewegung und frische Luft ist für die Sauerstoffzufuhr noch wichtiger als gedacht.
Für den Menschen verändere sich die Umwelt beim Gehen ständig, das beschäftige das Gehirn. Steht ein wichtiger Termin an, der Konzentration erfordere, sei es für die anstehende Denkleistung gut, vorher einmal um den Häuserblock zu gehen. Sehr zu empfehlen sei auch Tanzen, das beuge laut Studien sogar Demenz vor, weil das das Gehirn in seinen beiden Hälften auf vielfältige Weise fordere. Es muß also nicht einmal die antike Gymnastik bemüht werden. Am Abend einfach ab und an die Musik anschalten, schon kann es losgehen. Noch nie war Gehirnfitneß so einfach wie heute. Das hat auch mit den Hormonen zu tun, von denen Platon noch nichts wissen konnte, die hier aufzuzählen aber auch nichts ändert. Wer liest, braucht sein Gehirn im Zustande einer möglichst guten Aufnahmefähigkeit. Dafür ist Bewegung und frische Luft für die Sauerstoffzufuhr wichtiger als oft gedacht. Was für die Leser des besagten Gesundheitsmagazins recht sein soll, kann den Lesern einer anspruchsvollen Wochenzeitung auch nicht schaden. Gesund und fit liest (und schreibt) es sich am besten.