Menschen und Rassen. Nach seiner religionswissenschaftlichen Promotion an der Universität Durham begann Edward Dutton 2005 damit, zu anthropologischen und evolutionspsychologischen Fragen zu forschen, um sich in diesem Kontext auch dem „größten Tabu unserer Tage“ zuzuwenden: Menschheit und Rasse. Dazu nimmt Dutton inzwischen auch Lehraufträge wahr, aber natürlich nicht an den von Black-Lives- Matter- und Trans-Terror deformierten britischen Universitäten, sondern im polnischen Lódź und in Tabuk, in Saudi-Arabien, wo man Wissenschaftsfreiheit ernster zu nehmen scheint als im Mutterland der Demokratie. Was Dutton seinen polnischen und arabischen Studenten vorträgt, liegt jetzt in der deutschen Übersetzung seines Grundlagenwerks über die Rassen der Menschheit vor, das eine breite Schneise durch das Dickicht aus politischer Propaganda zur „Rassenfrage“, aus Frageverboten, Leugnung und Widersprüchen schlägt. Wissenschaftlich seriös, sich auf dem aktuellen Forschungsstand bewegend, systematisch aufbauend und didaktisch vorbildlich widerlegt Dutton die Argumente gegen den Rassenbegriff und stellt klar, daß es sich hier um eine korrekte biologische Kategorie handelt. Der Verlagswerbung ist daher zuzustimmen: „Hier erfahren Sie alles, was Sie schon immer über Rassen wissen wollten.“ (wm)
Edward Dutton: Und sie unterscheiden sich doch. Über die Rassen der Menschheit. Ares Verlag, Graz 2022, gebunden, 342 Seiten, Abbildungen, 34,90 Euro
Mißbrauch. Insgesamt elf meist wissenschaftliche Autoren behandeln das Thema des sexuellen Mißbrauchs bei Kindern. Es findet sich jedoch unter den Texten auch der Bericht einer Betroffenen, die das Innenleben traumatisierter Menschen darstellt. Der Stil des Sammelwerks ist nüchtern, ohne überaus fachtheoretisch zu sein. Wer sich ohne vorherige Berührungspunkte mit dem Thema befaßt, wird vermutlich zunächst einmal über die bloßen Zahlen entsetzt sein. 2021 wurden in Deutschland rund 17.498 Fälle von Kindesmißbrauch registriert, also fast 50 Fälle pro Tag. Geht man, wie es einige Experten tun, davon aus, daß auf einen bekanntgewordenen Fall zwanzig Unentdeckte kommen, gäbe es in Deutschland rund 340.000 Fälle von sexueller Gewalt gegenüber Kindern. Ebenfalls deutlich wird, wie wenig die Institutionen in Deutschland auf das Thema vorbereitet sind. Die Autoren beklagen, daß es bei der Polizei, in Schulen, bei Pädagogen, Psychologen und Kirchenvertretern grundsätzlich an Wissen hinsichtlich des Verhaltens Traumatisierter, der Häufigkeit solcher Vorfälle und des richtigen Umgangs mit Verdachtsfällen fehlt. (lb)
Pamela Kerschke-Risch (Hrsg.): Sexualisierte Gewalt gegen Kinder. Hintergründe – Zusammenhänge – Erklärungen. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2022, broschiert, 172 Seiten, 19 Euro