Ein Vorfall an einer nordenglischen öffentlichen Schule zeigt, wie stark der Druck einer schleichenden Islamisierung in manchen Gebieten Großbritanniens mit hoher Konzentration an Muslimen schon geworden ist. Die Polizei, die sich wie eine Scharia-Hilfspolizei aufführt, ermittelt wegen eines „Haß-Vorfalls“; vier Kinder wurden vom Unterricht suspendiert. Der Vorfall in Wakefield, West Yorkshire, hat landesweit Aufsehen erregt, und ein großer Bericht darüber kam bis auf die Titelseite der Times. Sogar die Innenministerin schaltete sich ein.
Alles begann damit, daß ein Zehntkläßler von Freunden geschickt wurde, einen Koran zu holen. Dem 14jährigen Jungen, der unter Autismus leidet, passierte dabei ein Malheur. Auf einem Gang fiel ihm das Buch zu Boden, einige Seiten und der Umschlag wurden leicht geknickt und verschmutzt, bevor ein Schüler den Koran in seinen Ranzen steckte. Über den Vorfall wurde bald geredet; er erregte die Gemüter einiger muslimischer Erwachsener.
Die Polizei ermittelte
gegen den Jungen
Offenbar aus Angst vor der hochkochenden Empörung reagierte die staatliche Kettlethorpe High School dann in kaum noch nachvollziehbarer Weise über. Die Polizei von West Yorkshire wurde eingeschaltet und begann Ermittlungen gegen den Jungen. Vier Beteiligte wurden für eine Woche vom Unterricht suspendiert. Der Schulleiter nannte das Verhalten „inakzeptabel“, wenngleich es nicht aus böser Absicht geschehen sei. In der muslimischen Gemeinde der Ortschaft verbreitete sich das falsche Gerücht, der Koran sei angezündet worden. Ein Labour-Gemeinderat schrieb auf Twitter, der Koran sei „entweiht“ worden und „alle Autoritäten, namentlich die Polizei, die Schule und die Kommune“ müßten sich „dringend“ der Sache annehmen. Der lokale Polizeichef erschien zu einer Versammlung in einer Moschee der Kleinstadt und versprach demütig, den Vorfall als „Haß-Vorfall“ zu untersuchen. Gleichzeitig dankte er für die Toleranz der muslimischen Gemeinde.
Wie die (nicht-muslimische) Mutter des Jungen erzählte, hat ihr Sohn Todesdrohungen erhalten. Vor lauter Angst könne er nicht mehr schlafen und essen. Beim Treffen in der Moschee, das als Streitschlichtungssitzung unter Vorsitz des Gemeinderats Akef Akbar anberaumt war, saß sie, mit einem schwarzen Kopftuch bedeckt und den Tränen nahe, wie bei einem Tribunal, auf der anderen Seite ein finster dreinblickender, bärtiger Imam.
Nordengland erlebt immer wieder aufflammende islamistische Vorfälle, die von einer sich ausbreitenden einschüchternden Atmosphäre künden. Die Schule in Wakefield liegt etwa zehn Kilometer von der Batley Grammar School entfernt, wo ein Lehrer vor zwei Jahren Todesdrohungen radikaler Muslime erhielt und monatelang unter Polizeischutz untertauchen mußte, weil er im Unterricht über Mohammed-Karikaturen gesprochen und diese gezeigt hatte.
Die nordenglische Region West Yorkshire ist bekannt für den besonders hohen Anteil von Muslimen, der durch die massenhafte Immigration aus Pakistan und anderen muslimischen Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg und die höhere Geburtenrate stark gewachsen ist. Im nahen Oldham bekennt sich schon fast jeder dritte Einwohner zum Islam, in der jüngeren Bevölkerung ist die Mehrheit muslimisch.
Das erklärt, wie sich die psychologischen Machtverhältnisse verschieben. Ein Teil der Muslime will eine scharia-gemäße Lebensweise durchsetzen. Und die staatlichen Institutionen beginnen zu kuschen, sie machen einen Kotau, wenn sie die Wut der Moschee zu spüren glauben. Der atheistische Verband Humanists UK kritisierte, daß die Schule in Wakefield sich „von einer religiösen Gruppe zu einer exzessiven Disziplinaraktion drängen“ ließ. Die konservative Innenministerin Suella Braverman ließ mitteilen, daß sie die Entwicklung mit Sorge sehe. Sie rufe die Polizei auf, immer verhältnismäßig zu reagieren.
Allerdings hat sich die englische Polizei schon seit längerem auf eine schiefe Bahn begeben, indem sie in Orwell-Manier massenhaft gegen „nicht-kriminelle Haß-Vorfälle“ ermittelt. In fünf Jahren wurden über 120.000 „Non-Crime Hate Incidents“ registriert. Das sind legale Meinungsäußerungen, die aber „von einem Opfer oder einer anderen Person als durch Feindseligkeit oder Vorurteile motiviert angesehen“ werden, wie es das College of Policing, eine Berufsorganisation der Polizei in England, formulierte. Die entgrenzte Definition von Haß-Vergehen kommt muslimischen Eiferern zupaß, die jede Kritik an ihrer Religion unter Strafe stellen wollen. Zwar hat das Polizei-College inzwischen versucht, die inflationäre Verfolgung von Haß-Nicht-Verbrechen zu unterbinden, doch scheint die woke Polizei nicht mehr zu stoppen zu sein.