© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/23 / 10. März 2023

Meldungen

Hohe Grunderwerbsteuer torpediert Neubauprojekte

KIEL. Seit 2007 ist die Grunderwerbsteuer in den meisten Bundesländern stark angestiegen. Spitzenreiter mit 6,5 Prozent sind Brandenburg, NRW, das Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. Bei einem Immobilienpreis von 500.000 Euro ergeben sich Zusatzkosten von 32.500 Euro. In den Niedrigsteuerländern Bayern und Sachsen (3,5 Prozent) sind es nur 17.500 Euro. Das hat zu einem vermehrten Wohnungsbau der Privatwirtschaft geführt, der die Länder günstiger kommt, als über höhere Steuersätze staatlichen Neubau in gleichem Umfang zu finanzieren. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW). „Eine Reduktion der Grunderwerbsteuersätze dürfte die Wohnungsbautätigkeit anregen, die derzeit angesichts der Zinswende ins Stocken geraten ist“, erklärte IfW-Ökomom Jens Boysen-Hogrefe (Kiel Policy Brief 165/23). Über die Jahre 2011 bis 2020 hätten die Bauinvestitionen in Bayern durchschnittlich um acht Prozent, in Sachsen um elf Prozent höher gelegen als im Schnitt der Vergleichsländer. Auch Subventionen, geänderte Abschreibungsmöglichkeiten oder Deregulierungsmaßnahmen könnten möglicherweise „deutlich mehr Bautätigkeit auslösen als die Anhebung des staatlichen Wohnungsbaus“. (fis)

 www.ifw-kiel.de/de/publikationen





Deutsche Bahn: Irritation über den Deutschlandtakt

BERLIN. Der Deutschlandtakt bei der Deutschen Bahn wird nicht auf 2070 verschoben. Das stellte FDP-Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer nach einem tendenziösen Beitrag der Fernsehsendung „ZDF Zoom“ klar. Die Reportage, in der Theurer von einem „Jahrhundertprojekt“ sprach, sei „grob irreführend“. Der „Deutschlandtakt“, der letztlich „nahezu alle deutschen Großstädte im Halbstundentakt miteinander verbinden“ soll, werde ab „2025/26 wie geplant realisiert, mit unter anderem Köln, Frankfurt am Main, Mannheim, Stuttgart, München und Nürnberg“, so Theurer auf seinem Twitter-Kanal. Es sei aber immer klar gewesen, „daß manche Projekte Jahrzehnte dauern würden“. Hans Leister von der „Allianz pro Schiene“ verlangte, die 181 aus dem Deutschlandtakt abgeleiteten Infrastrukturmaßnahmen müßten „bis Mitte der 2030er Jahre“ umgesetzt werden. (fis)

 www.deutschlandtakt.de

 Kommentar Seite 2





Zahl der Woche

179.247 Pkws und Transporter wurden im Januar in Deutschland neu zugelassen. Das waren 2,6 Prozent weniger als im Januar 2022. Drei VW-Modelle lagen an der Spitze: der Golf (6.040 Stück) und die SUV Tiguan (5.945) und T-Roc (4.812). Erfolgreichste Marken waren VW (37.076 Stück/Marktanteil: 20,7 Prozent), Mercedes (21.439/12 Prozent), Audi (14.754/8,2), Škoda (13.759/7,7) und BMW (11.158/6,2). 39 Prozent der Neuwagen waren Benziner, gefolgt von Hybriden (28,3 Prozent), Diesel (21,9) und Elektroautos (10,1). Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)