In sieben Jahren sollen mindestens 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Das hat die Ampelkoalition versprochen. Doch „die Transformation des Automobilsektors“ stockt: Zum 1. Januar 2023 waren nur 1.013.009 batterieelektische Pkw zugelassen. „Um das Ziel bis Ende 2030 zu erreichen, müßten deshalb in Deutschland im Schnitt täglich rund 5.000 E-Autos neu zugelassen werden“, mahnt die von deutschen und ausländischen Stiftungsgeldern gepäppelte Lobbyfirma Agora Transport Transformation.
Und die gemeinnützige GmbH, die zwei Dutzend linksgrünen Weltverbesserern ein Auskommen in Berlin ermöglicht, hat richtig gerechnet: Im Februar wurden 32.475 E-Autos neu zugelassen – statt 5.000 also nur 1.160 täglich. Dafür hatten bei den Februar-Zulassungen 173.721 Autos einen Benzin- oder Dieselmotor unter der Haube – täglich verweigerten sich so 6.204 Käufer der Agora Verkehrswende. Im Januar entschieden sich sogar nur 18.136 Autokäufer (täglich 585) für ein E-Auto – und das war auch kein deutsches, sondern 3.708 solvente E-Mobilisten ließen ihren Tesla Y neu zu. Im Dezember, als es noch bis zu 9.000 Euro „Umweltprämie“ gab, lag die Tagesquote noch bei 3.365 E-Neuzulassungen. Doch die Agora-Lobbyisten verlangen keine neuen Subventionen, sondern EU-weite Verbote: „Ein wichtiger Hebel sind die europäischen CO2-Flottengrenzwerte“, heißt es im Young-Global-Leader-Sprech. Gemeint ist: FDP-Verkehrsminister Volker Wissing soll in Brüssel endlich das Verbrenner-Verbot abnicken. Und schon vor 2035 müssen Benziner und Diesel mit unerfüllbaren Abgasgrenzwerten gequält werden.
Das dürfte Agora-Direktor Christian Hochfeld gefallen, der auch dem Internationalen Beirat der chinesischen Plattform Elektromobilität angehört: „In China, dem weltweit größten Markt für E-Autos, sank der Absatz im Januar 2023 im Vergleich zum Vormonat um fast 50 Prozent“, klagte am 2. März das norwegische Analysehaus Rystad Energy. Auch in Europa seien die Verkäufe wegen geringerer Kaufprämien zurückgegangen: Es seien die „dramatischsten Einbrüche bei den monatlichen Verkaufszahlen, die es je gegeben hat“. Insofern wäre ein EU-Verbrennerverbot auch ganz im Sinne Pekings, denn so ließen sich die überzähligen E-Autos von BYD, Nio & Co. hierzulande besser absetzen.