© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/23 / 03. März 2023

Meldungen

James-Bond-Romane werden umgeschrieben 

LONDON. Nach den Kinderbüchern geht es nun auch Literaturklassikern für Erwachsene kultursensibel an den Kragen. Die „James Bond“-Romane des Briten Ian Fleming, quasi ein nationales Kulturheiligtum, seien umgeschrieben worden, berichtete The Sunday Telegraph. Anläßlich des 70jährigen Jubiläums der 007-Romane seien die Werke nun von angeblich rassistischen Formulierungen befreit worden. Demnach fehlen jetzt despektierliche Begriffe für Schwarze und ethnische Zugehörigkeiten von Personen werden teilweise nicht mehr genannt. Für den US-Markt verzichtet die Ian Fleming Publications, das Unternehmen, welches die Rechte an den Büchern besitzt, zudem auf zu explizite Sexszenen. Allerdings sei die Bezeichnung von Homosexualität als „hartnäckige Behinderung“ nicht der Zensur zum Opfer gefallen, so der Telegraph. Ungeachtet solcher Details steht demnach am Anfang der Bücher eine Warnung. „Dieses Buch wurde zu einer Zeit geschrieben, in der Begriffe und Einstellungen, die von heutigen Lesern als beleidigend wahrgenommmen werden könnten, alltäglich waren. Einige Änderungen wurden in dieser Ausgabe vorgenommen, wobei der Text und die Zeit, in der er spielt so weit wie möglich beibehalten wurden.“ Im britischen Königshaus sieht man das offenbar etwas anders. So hatte unlängst Camilla, die Gemahlin von König Charles III., bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung anwesenden Autoren geraten, ihrer „Berufung treu zu bleiben, ungehindert von denen, die euch die Freiheit eures Ausdrucks nehmen oder eurer Phantasie Grenzen setzen wollen“. Inzwischen gibt es auch eine Online-Petition gegen das Umschreiben der Bond-Bücher. Der Inititator David Hume begründete die Initiative: „Als lebenslanger Fan und Leser von Ian Flemings James-Bond-Büchern bin ich, wie viele andere Fans auch, von diesem Schritt angewidert. Obwohl viele Teile der Originalbücher für unser heutiges Empfinden anstößig sind, waren und sind sie ein treffendes Beispiel für die Einstellungen vieler Menschen in dieser Zeit.“ Es sei wichtig, die Bücher wegen des historisches Kontexts unverändert zu lassen. (ag/tha)





Cornelia Funke erhält den Karl-Kübel-Preis 2023

BENSHEIM. Die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke (64) bekommt den diesjährigen Karl-Kübel-Preis. Mit ihrem beruflichen Wirken greife sie „die Lebens- und Phantasiewelten von Kindern und Familien auf“ und trage dazu bei, daß Generationen „durch gemeinsames Lesen in Verbindung blieben“, begründete Daniel Heilmann, Vorstandsmitglied der Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie im hessischen Bensheim, die Vergabe des mit 25.000 Euro dotierten Preises an die Autorin der „Wilden Hühner“-Bücher und der „Tintenwelt“-Trilogie. Die Verleihung findet am 29. September statt. (tha)

 www.kkstiftung.de





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Auf dem Weg zu „Zero Waste“

Werbeversprechen der Neckars­ulmer Lidl Stiftung & Co. KG, die Lebensmittelverluste und den organischen Abfall bis 2025 um 30 Prozent zu reduzieren