© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/23 / 03. März 2023

Meldungen

Inder verdienen 37 Prozent mehr als Deutsche

KÖLN. Inder verdienen in Deutschland mit einem Monatsbrutto von 4.974 Euro 37 Prozent mehr als sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte mit deutschem Paß. Auch Nordeuropäer (4.716 Euro), Österreicher (4.709), US-Bürger (4.616), Chinesen (4.331) oder Brasilianer (4.194) lagen 2021 über dem von der Bundesagentur für Arbeit berechneten Medianlohn der Deutschen (3.643). Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Kurzbericht 14/23). Hauptgrund für die Gehaltsdifferenz sei, daß 34,2 Prozent der Inder im Alter zwischen 25 und 44 Jahren in „akademischen MINT-Berufen“ (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) tätig sind. Bei den Chinesen sind es 25,2 Prozent, bei Brasilianern 22,7 Prozent und US-Amerikanern 14 Prozent, erläutert Axel Plünnecke, Leiter des IW-Clusters Bildung, Innovation und Migration. Betrachtet man die Ausländer insgesamt, dann verdienen sie im Schnitt 25 Prozent weniger als Deutsche (2.728 Euro). Der Grund liege darin, daß „über die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer Staatsangehörigkeit aus Rumänien, Bulgarien und der Region sonstiges Afrika in Helfertätigkeiten beschäftigt sind“, so der IW-Ökonom. Bei Syrern liege der Anteil unter der Hälfte. (fis). 

 www.iwkoeln.de





Nun „innovative Produkte“ statt Solar-Elektroauto?

MÜNCHEN. Das 2016 gegründete Münchener Start-up Sono Motors, das ein Solar-Elektroauto für 30.000 Euro anbieten wollte (JF 2/23), ist trotz hoher Millioneninvestitionen, EU-Subventionen und Kundenvorauszahlungen gescheitert. Das Mini-Van-Projekt „Sion“ werde eingestellt, 300 von 400 „Mitarbeitenden“ würden entlassen. „Trotz der mehr als 45.000 Reservierungen und Vorbestellungen für den Sion waren wir gezwungen, auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren und unser Geschäft zu verschlanken“, erklärte Sono-Chef Laurin Hahn. Sion-Besteller würden allerdings ihr Geld ratenweise zurückbekommen. Man wolle auch nicht aufgeben, sondern weiter „innovative Produkte“ entwickeln. Für das zweite Quartal sei das „Solar Bus Kit“ geplant, eine „massentaugliche Nachrüstlösung für einen umweltfreundlicheren ÖPNV“. Seit 2021 ist die Sono Group an der US-Börse Nasdaq gelistet. (fis)

 sonomotors.com





Zahl der Woche 

Von 4.013 auf 4.742 Tonnen ist 2022 die weltweite Goldnachfrage gestiegen. 2.190 Tonnen gingen an die Schmuckbranche, 1.218 Tonnen wurden zu Goldbarren und -münzen verarbeitet, und 1.136 Tonnen kauften die Zentralbanken. Nur 309 Tonnen gingen an die Industrie. 23,9 Prozent des Schmucks und der Goldbarren/Münzen kauften Kunden in China, gefolgt von Indien (23,4 Prozent), den USA (7,7 Prozent), Deutschland (5,9), der Türkei (3,7), dem Iran (2,2) sowie Rußland und Vietnam (je 1,8 Prozent). Quelle: World Gold Council/Degussa