Kiew rechnet mit der Rückkehr der Flüchtlinge
KIEW/KOPENHAGEN. Die ukrainische Regierung arbeitet nach Angaben der Nachrichtenagentur Ukrinform an der Schaffung von Bedingungen für die Rückkehr von mehr als 4,6 Millionen Bürgern, die vor dem Krieg fliehen mußten und sich im Ausland aufhalten. Ohne ihre Beteiligung werde es schwierig, die Aufgaben der Wiederherstellung und des Wiederaufbaus der Ukraine nach dem Krieg zu lösen, so die stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin der Ukraine Julia Swyrydenko. „Es ist gut, daß sie die Möglichkeit hatten, zu studieren, die Sprache zu lernen und neue Fähigkeiten zu erwerben.“ All dies werde auf dem ukrainischen Arbeitsmarkt von Nutzen sein, so die 37jährige. Die erste stellvertretende Premierministerin der Ukraine fügte hinzu: „Die meisten der Ukrainer, die jetzt im Ausland sind – wir nennen sie nicht einmal Flüchtlinge, weil sie infolge der Invasion gezwungen waren, umzuziehen –, planen mit Sicherheit ihre Rückkehr. Deshalb ist es für uns und unsere Partner so wichtig, Bedingungen für ihre Rückkehr zu schaffen.“ Ein Jahr nach dem Einmarsch Rußlands in die Ukraine sind zum Beispiel 7.055 Ukrainer, das sind nach Angaben des Ministeriums für Arbeit 56 Prozent der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Ukrainer, in Dänemark beschäftigt. „Ich freue mich aufrichtig, daß so viele ihren Weg auf den dänischen Arbeitsmarkt gefunden haben. Es sagt viel über die vertriebenen Ukrainer aus, daß sie von Anfang an den Willen und die Fähigkeit hatten, sich auf einen Arbeitsplatz in einem fremden Land einzulassen“, betonte Arbeitsministerin Ane Halsboe-Jørgensen. „Wir müssen uns mit der Sprachbarriere befassen. Wir arbeiten an Initiativen, die genutzt werden können, darunter Kurse, in denen Ukrainerinnen und Ukrainer eine dänische Sprachausbildung erhalten.“ Dies könne dazu beitragen, daß noch mehr freie Arbeitsplätze besetzt werden, betonte die Sozialdemokratin. (ctw)
Akademikerball: Linke sauer auf die Polizei
WIEN. Der 3. Präsident des österreichischen Parlaments, Norbert Hofer (FPÖ), hat die Abhaltung des couleurstudentischen Akademikerballs am vergangenen Freitag in der Wiener Hofburg gelobt: „Es war ein wunderbarer und unterhaltsamer Abend – eine großartige Rückkehr nach drei Jahren zwangsbedingter Coronapause.“ Den Ball werde es auch noch in hundert Jahren und noch länger geben, so der Steirer. „Klar war, daß an diesem Abend in der Hofburg die Patrioten und draußen bei der Gegendemo die Idioten waren“, erklärte der Wiener FPÖ-Landesvorsitzende Dominik Nepp auf Facebook. Nach Angaben der Landespolizeidirektion Wien, die ein Platzverbot in der Wiener Innenstadt verfügt hatte, hatten sich etwa 2.400 „Teilnehmer“ an der linken „Offensive gegen Rechts“-Demo beteiligt. „Vereinzelt wurden pyrotechnische Gegenstände gezündet. Die Ziele, die Versammlungsfreiheit zu schützen und gleichzeitig für eine sichere Zufahrt der Ballgäste zu sorgen, wurden zur Gänze erreicht“, so die Polizei. Im Vorfeld hatten die „Grünen Gemeinderät:innen“ Viktoria Spielmann und Niki Kunrath die Hofburg-Betreibergesellschaft dazu aufgerufen, den Ball nicht mehr in der Hofburg stattfinden zu lassen. Kunrath kritisierte zudem die „großräumigen Sperren“ der Polizei, die dadurch „halb Wien für Rechtsextreme blockiert“ habe. (ctw)