© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/23 / 24. Februar 2023

„Magazin des konstruktiven Widerstandes“
Libertäres Projekt: „Der Sandwirt“ erhebt seine Stimme gegen den Selbstbedienungsstaat
Boris T. Kaiser

Viele Journalisten sehen ihre Aufgabe heute vor allem in der Erziehung ihrer Leser und darin, die Botschaften derer zu transportieren, die sie eigentlich kritisieren sollten. Das Medienprojekt Der Sandwirt versucht dieser Entwicklung entgegenzutreten. Die Motivation hinter ihrem „Magazin des konstruktiven Widerstands“ fassen die Macher wie folgt zusammen: „Manchmal reicht’s einfach. Manchmal muß man seine Stimme erheben, um sich selbst, seinen Werten und seinen Prinzipien treu zu bleiben.“ 

Die Autoren, zu denen freiheitliche Stimmen, wie der libertäre Verleger André Lichtschlag oder der liberalkonservative politische Kommentator und Medienwissenschaftler Norbert Bolz gehören, beteuern auf der Internetseite, „jedem die Gefolgschaft“ zu verweigern, „der sich über sie erheben und sie beherrschen will“.

Im „gesamten Westen“, so warnen sie, habe sich eine Gruppe von „Sozialisten, Paternalisten und Etatisten in vielen Farben“ dazu aufgeschwungen, „den Menschen mit dem hohlen Versprechen von Sicherheit den Frieden und die Freiheit“ zu rauben. Die Journalisten prangern dabei vor allem die Allianz der heutigen Berufspolitiker mit „ihren Freunden aus Medien, Wirtschaft und Verwaltung“ an. Im Zentrum dieses Machtverlangens steht aus Sicht der publizistischen Freiheitskämpfer „das Vermögen der Bürger“, das die Regierenden, ob gewählt oder nicht, sich „zur Beute gemacht“ hätten. 

Diese Haltung im besten Sinne spiegelt sich auch in den auf der Seite veröffentlichten Texten wider. In ihren Artikeln sprechen die Autoren über Dinge, die große Teile der Mainstream-Presse lieber verschwiegen sehen wollten oder gleich im Sinne ihrer politischen „Partner“ als „Verschwörungsmythen“ abtun. Die Twitter Files, die unter anderem offenbarten, wie sehr das Soziale Netzwerk, in enger Verbindung mit Regierungsstellen, die öffentliche Meinung in der Corona-Krise manipulierte, kommen hier genauso zur Sprache wie der aktuelle „Krieg gegen das Bargeld“. 

Auch wenn die Macher dabei weitgehend auf schrille Töne und übertriebene Skandalisierungen verzichten, dürfte das, was Der Sandwirt serviert, so manchem schwer im Magen liegen.