Kritik an Änderungen in Büchern von Roald Dahl
LONDON. Der Schriftsteller Salman Rushdie (75) hat die geplanten sprachlichen Anpassungen in den Kinderbüchern von Roald Dahl als Zensur kritisiert. In einem Tweet bemängelte der britisch-indische Autor die Entscheidung des Puffin Verlags, Wörter wie „fett“ oder „häßlich“ durch weniger abwertende Begriffe zu ersetzen. Von Dahl stammen unter anderem Kinderbücher wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Matilda“ und „Der fantastische Mr. Fox“, die mit teils hochkarätiger Besetzung verfilmt wurden. Der 1990 gestorbene Autor Dahl sei „kein Engel“ gewesen, schrieb Rushdie, doch der Verlag Puffin Books betreibe „absurde Zensur“ und solle sich schämen. Rushdie lebt in den USA und hatte im vergangenen Jahr knapp das Attentat eines islamistischen Angreifers überlebt, der Anstoß an dessen Roman „Die Satanischen Verse“ genommen hatte. Der Verlag und die Roald Dahl Story Company, die den Nachlaß des Schriftstellers verwaltet, hatten bestätigt, daß anstößige Inhalte und Wörter aus neuen Ausgaben der Kinderbücher entfernt würden. Das betreffe Themen wie Gewicht, psychische Gesundheit, Gewalt, Gender und Hautfarbe. Es sei nicht ungewöhnlich, die Sprache und andere Details bei Büchern, die vor langer Zeit geschrieben wurden, anzupassen, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA einen Sprecher. Dabei handelt es sich um über hundert Änderungen, die der Londoner Daily Telegraph auflistete („The Re-Writing of Roald Dahl“). Auch die Vorsitzende des Schriftstellerverbandes Pen America, Suzanne Nossel, übte Kritik an der Entscheidung des Verlages und bezeichnete sie als „alarmierend“. Die „selektive Bearbeitung von Literaturwerken, um sie an bestimmte Empfindungen anzupassen“ könne eine gefährliche neue Waffe darstellen, twitterte Nossel. (JF)
Anti-Terrorprogramm warnt vor Tolkien und Shakespeare
LONDON. Das britische Terrorabwehrprogramm „Prevent“ der „Behörde für Forschung, Information und Kommunikation“ hat eine Liste mit Büchern und Filmen veröffentlicht, die als Warnzeichen einer „rechtsextremen“ Gesinnung gesehen werden sollen, berichtet die britische Daily Mail. Die Behörde untersteht der britischen Regierung. Darunter sollen unter anderem die kompletten Werke von Shakespeare, mittelalterliche Sagen wie „Beowulf“ und „Canterbury Tales“ und britische Autoren wie Tolkien, Orwell, Huxley und Burke fallen. In dem Dokument werden die Klassiker offenbar als „Schlüsselwerke“ von „weißen Nationalisten“ bezeichnet. Grundlage dieser Einschätzung sollen „Leselisten“ auf rechtsextremen Internetplattformen sein. (zit)
Sprachpranger
Empowering LGBTIQ+ People in the Working World
Werbespruch der Berliner Uhlala GmbH, die mit Unternehmen und Organisationen im Bereich Consulting & Awareness zusammenarbeitet und dazu Führungskräfte und Mitarbeitende so schult, daß diese dann „offene und wertschätzende Arbeitsumfelder für LGBTIQ+ Menschen“ schaffen können