© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 8/23 / 15. Februar 2023

Meldungen

ARD investiert Hunderte Millionen in Digitalstrategie 

BERLIN. Die ARD plant, für den digitalen Umbau in den kommenden Jahren 250 Millionen Euro zur Entwicklung von Streaming-Inhalten zu investieren. Bislang wurden dafür bereits 150 Millionen Euro pro Jahr aus den linearen Programmen umgeschichtet, teilte der Sender mit. Damit stärke man zugleich die Möglichkeiten für Dialog und Teilhabe des Publikums. Der Vorsitzende des Senders, Kai Gniffke, kündigte weitere Reformen des Gebührenfernsehens an. „Im Maschinenraum wird an der Zukunft des Journalismus gearbeitet. Wir schaffen die konkreten Voraussetzungen für die neue ARD, die ihre Kräfte mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen bündelt.“ In Zukunft wolle man der Gemeinschaft das bieten, was man am besten könne und so für journalistische Inhalte mit noch mehr Tiefe sorgen. Zudem sollen demnach sogenannte journalistische Kompetenzzentren geschaffen werden. Diese befaßten sich dann zunächst mit den Themenbereichen Hörspiel, Gesundheit, Verbraucher und Klima. Grund für die Aktivität bei den gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen könnte eine Studie der Programmdirektoren sein. Demzufolge nutzten erstmals seit zwei Jahrzehnten die Bürger weniger als 200 Minuten am Tag das klassische, lineare Fernsehen. Parallel dazu wachse aber die Nachfrage nach dem Angebot der sendereigenen Mediathek. In den vergangenen Jahren hatte der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer wieder mit Skandalen für Schlagzeilen gesorgt, seien es horrende Gehälter für Intendanten, aufgezwungene Gender-Sprache, Indoktrination von Kindern oder das Vorgehen gegen Gebührenverweigerer. (ag)





EU plant Sanktionen gegen russische „Fake News“ 

STRASSBURG. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, hat Sanktionen für das vorsätzliche Verbreiten von Falschinformationen angekündigt. „Ich werde einen neuen Mechanismus vorschlagen, der uns erlauben wird, diese bösartigen Desinformationsakteure zu sanktionieren“, sagte der spanische Sozialdemokrat vergangene Woche im EU-Parlament. Der Krieg in der Ukraine mache „schmerzhaft deutlich“, daß die EU gegen ausländische Versuche der Meinungsbeeinflussung vorgehen müsse, zitiert ihn die „Tagesschau“. Es gehe darum, die Manipulation von Gesellschaften zu verhindern. Russische Staatsmedien wie Russia Today würden „das russische Volk über Moskaus Invasion in der Ukraine manipulieren und in die Irre führen“. In diesem Krieg würden nicht nur Gebäude bombardiert, sondern auch das Bewußtsein der russischen Bevölkerung. „Sie bombardieren ihren Verstand“, sagte er mit Blick auf russische Medien. Wie die Sanktionen konkret aussehen sollen, sagte Borrell nicht. Als Beispiele erwähnte er das Einfrieren von Privatvermögen verantwortlicher Personen, sowie ihnen Reisen in die EU zu verbieten. (JF)




Aufgelesen

„Ich habe den Eindruck, daß die Top-Manager in der ARD vor allem darum kämpfen, daß es irgendwie weiter­geht, was mich frustriert.“

Ex-ARD-Moderator Gerhard Delling im Podcast des „Hamburger Abendblatts“