Bill Gates: „Deutsche AKW liefern saubere Energie“
HAMBURG. Der US-Investor Bill Gates hält es angesichts des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise für unvermeidlich, daß derzeit verstärkt Kohle und Gas genutzt werden. „Verständlicherweise will Europa die Lichter brennen lassen, die Menschen nicht frieren lassen und die Wirtschaft am Laufen halten“, erklärte der Microsoft-Gründer bei der Onlinekonferenz „Europe 2023“ der DvH Medien GmbH. „Das wirft den Kontinent im Kampf gegen den Klimawandel zurück“, deshalb sollte Deutschland seine drei Kernkraftwerke über den April hinaus weiter laufen lassen: „Sie liefern saubere Energie und sind relativ sicher“, so Gates. Den wenigen Atommüll könne man „in geologisch geeigneten Regionen in Tiefenbohrungen sicher für Hunderte Millionen Jahre lagern“. Bei der geplanten CO2-Einlagerung (Carbon Capture and Storage/CCS) gehe es hingegen um „gigantische Mengen“. Bei der dritten AKW-Generation gebe es Sicherheitsbedenken: „Daher müssen wir neue Reaktoren bauen“, denn es werde „immer Zeiten geben, in denen die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht“. Zudem müsse mehr an Stromspeichern und der Kernfusion geforscht werden. (fis)
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Rohstahlerzeugung in Deutschland eingebrochen
BERLIN. Nach einer kurzen Erholung von der Corona-Pandemie ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland wieder unter die 40-Millionen-Tonnen-Grenze gefallen. „Im Gesamtjahr 2022 wurde mit 36,8 Millionen Tonnen rund acht Prozent weniger produziert als im Vorjahr“, teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl mit. Im zweiten Halbjahr habe die heimische Produktion mit 17,3 Millionen Tonnen sogar um elf Prozent unter dem Vorjahresvolumen gelegen: „Diese Menge markiert den tiefsten Stand einer Halbjahreserzeugung seit der Wiedervereinigung.“ Ursachen seien der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, die Inflation und Lieferkettenprobleme. Gleichzeitig steige der Importdruck aus Ländern, die nicht so stark durch Energiepreissteigerungen belastet seien. Diese richteten nun ihre Lieferungen verstärkt auf den EU-Markt aus: „Beispiele sind China (+90 Prozent) oder Indonesien (+67 Prozent).“ (fis)
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