© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 8/23 / 15. Februar 2023

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Irland ändert Kurs gegenüber Migranten

DUBLIN. Der steigende Migrationsdruck auf die Republik Irland hat zu einer Kursänderung der bürgerlich-nationalkonservativen Regierung unter Ministerpräsident Leo Varadkar geführt. In der Vergangenheit zeigte sich Irland bislang sehr offen gegenüber Migration, doch vorige Woche auf dem Brüsseler EU-Gipfel zum Thema Migration offenbarte Varadkar eine veränderte Tonart. „Wir müssen gerecht zu Flüchtlingen sein, weil Flüchtlinge willkommen sind in Irland, und Menschen, die unseren Schutz benötigen, sollten ihn bekommen. Wir sollten auch konsequent gegenüber Menschen sein, die mit falschen Geschichten und Vortäuschungen kommen“, so Varadkar, der ebenso von beschleunigten Asylverfahren und raschen Abschiebungen sprach. (dk)





„Rote Brigaden“ wüten in Budapest 

BUDAPEST. Vier Personen – zwei Deutsche, ein Italiener und ein ungarischer Staatsbürger – wurden von der ungarischen Polizei festgenommen, die im Verdacht stehen, Menschen in Budapest mit Bleihandschuhen, Eisenrohren und Elektroschockern angegriffen zu haben, teilte das Budapester Polizeipräsidium (BRFK) mit. Nach Angaben von Oberstleutnant Béla Nyerges, Leiter der Ermittlungsabteilung des BRFK, ereignete sich der erste Vorfall am 9. Februar, bei dem drei polnische Bürger, Passanten, unerwartet von sieben bis acht Personen angegriffen wurden. Die Täter flüchteten, und mehrere Passanten erlitten Knochenbrüche. Am 10. Februar überfiel eine achtköpfige Gruppe einen Mann in Militärkleidung in Gazdagrét. Der Mann erlitt Verletzungen, die innerhalb von acht Tagen verheilten, so Nyerges. Am selben Tag sei ein ungarisches Ehepaar nachts überfallen worden. Ein Umstehender habe schwere Verletzungen erlitten. Am 11. Februar seien ebenfalls Passanten angegriffen worden. Drei der acht Opfer erlitten schwere Verletzungen. Angaben des BRFK zufolge waren die Opfer ähnlich gekleidet: „Sie trugen Tarnkleidung, schwarze Kleidung, Stiefel und möglicherweise eine Bomberjacke. Sie haben vielleicht den Anschein erweckt, rechtsorientiert zu sein“, sagte Nyerges und verwies darauf, daß es sich um eine Gruppe von 15 Personen, die in verschiedenen Formationen Gewalt ausübten, gehandelt habe. „Die roten Brigaden gehen in Ungarn in die Offensive“, titelte die konservative Tageszeitung Magyar Nemzet. Es gebe „immer mehr Anzeichen dafür, daß die Roten Brigaden der internationalen Linken in Ungarn in die Offensive gegangen sind, mit zunehmend aggressiven und koordinierten gewalttätigen Angriffen auf Traditionalisten und insbesondere auf die Teilnehmer der Gedenktour ‘Ausbruch 60’, die die ungarischen und deutschen Helden des Budapester Ausbruchs vom 11. Februar 1945“ ehre. Der rechte Onlinedienst Magyar Jelen sprach am Montag von Angriffen „lynchender Antifas“. Die deutsche Bild-Zeitung habe auffällige Ähnlichkeiten zwischen einem Antifa-Anschlag in Erfurt auf einen 24- und einen 34jährigen „Deutschnationalen“ im Januar und dem Anschlag in Gazdagrét entdeckt, so die Ungarn. Laut Bild handele es sich bei den mutmaßlichen Angreifern um Clara W., Anna M., Emilie D., Moritz S. (20), Tobias E. aus Deutschland und Ilaria S. aus Italien – alle seien bekannte Linksextremisten, so Magyar Jelen. (ctw)

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