© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/23 / 10. Februar 2023

Haltungsnote
Trans-Narben im Videospiel
Zita Tipold

Mit seinem neuen Update wird das erfolgreiche Videospiel Sims richtig woke. Bereits in der Vergangenheit hatte Electronic Arts eine klare politische Stoßrichtung unter Beweis gestellt. So können Spieler seit Juli vergangenen Jahres etwa die sexuelle Neigung ihrer Figuren bestimmen und auch Männer schwanger werden lassen. Nun legt das Unternehmen noch eine Schippe drauf. Spieler können ihre Sims ab sofort bereits ab dem Teenager-Alter zu Transgendern machen. Narben unterhalb der Brust wie bei einer Mastektomie implizieren, daß ein männlicher Sim als Frau geboren wurde und sich einer Operation unterzogen hat. Sogenannte Binder lassen die Brust flacher und den Körper damit weniger feminin wirken. Für die Herren gibt es die Option, Damenunterwäsche wie „Shapewear“ zu tragen. Ergänzt werden die Neuerungen von der Möglichkeit, gesundheitlich beeinträchtigte Figuren zu kreieren. So sind im Erstellmodus nun Blutzuckermeßgeräte zu finden, um sich einen vermeintlich diabeteskranken Sim zu basteln sowie Hörgeräte. Was manche für völlig abgedreht halten, geht einigen Fans immer noch nicht weit genug. So machen mehrere Spieler unter dem Social-Media-Beitrag zur Ankündigung der Neuerungen klar, was sie sich als nächstes wünschen: Rollstühle, um behinderte Sims zu erstellen. Das nächste Gaga-Update wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.