© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/23 / 10. Februar 2023

JF-Intern
Ein neuer Volontär
Martina Meckelein

Schon als Jugendlicher träumte er davon, Journalist zu werden. Zugegeben, einen kurzen Moment fühlte er plötzlich eine gewisse Naturverbundenheit und überlegte sich gärtnerisch zu betätigen. Die Idee verwarf er dann – zum Glück. Die Rede ist von unserem Neuzugang: Lorenz Bien (31), studierter Germanist und Philosoph und unser neuer Volontär.

„Ich liebe es zu schreiben“, sagt er. Aufmerksame JF-Leser kennen ihn schon. Er veröffentlichte, noch als freier Autor, hier im Blatt Artikel im Kultur- und im Geschichtsressort. „Reportagen machen mir besonders Spaß.“ Dafür kurvt er ans Nordkap, futtert in Norwegen Walfleisch, „das Beste, was ich jemals gegessen habe“, in Transnistrien „wäre ich fast mal im Knast gelandet, weil ich über den falschen Grenzübergang weiter in die Ukraine wollte“, erzählt der Wuppertaler trocken. Kürzlich durchquerte er Frankreich, um über die Banlieues zu berichten. Die kriminellen Vororte der Großstädte sind auch für Journalisten hochgefährlich. Doch Bien hat immer Glück. Ein Gastwirt, der mit seinen dicken Goldketten und dem weit offenen weißen Hemd wie „das Abziehbild eines Siebziger-Jahre-Zuhälters“ aussieht, steht ihm genauso Rede und Antwort wie der Vize-Bürgermeister, der morgens um 2 Uhr für ihn und seine Fragen beim Stapeln von Getränkekisten auf einem Festival extra eine Pause einlegt.

Ganz ehrlich, das ist doch auch viel interessanter, als über das Drama der Regenwürmer im Mutterboden nachzusinnen, oder? Herzlich willkommen, Kollege Bien!