© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/23 / 10. Februar 2023

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Und alle so yeah!“, JF 6/23

Zusammmenarbeit mit der AfD überfällig

Die AfD im zehnten Jahr ihrer Gründung. Und sie ist als aktive Oppositionspartei immer noch da! Warum eigentlich, wo doch alle Mainstreamparteien eine Zusammenarbeit ablehnen und nichts unterlassen diese Partei, die von mehr als sechs Millionen Wählern dazu berufen ist, dem Willen des Souverän Gehör zu verschaffen, auszugrenzen? Mit politischem Sachverstand und dem Willen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Ich gebe zu, in jeder Partei, und ich betone: in jeder Partei, gibt es Personen, die ihre Gedanken, um es sehr zurückhaltend auszudrücken, nicht im Griff haben. Der Unterschied zu den Spitzen der AfD und den Regierungsparteien besteht darin, daß an der Spitze der AfD Personen stehen, die sich an geschichtlichen und aktuellen Fakten orientieren. Konservativ sein heißt nicht rückständig sein. Es heißt, Bewährtes erhalten und Neues hinzufügen, zum Wohl Deutschlands. Ideen aus längst vergessenen Zeiten der CDU /CSU. Eine Zusammenarbeit mit der AfD ist überfällig, wenn es um den Erhalt unserer Kultur und unsere abendländischen christlich-jüdischen Wurzeln geht. 

Wie das mit Erfolg geht, zeigen die jüngsten Abstimmungsergebnisse im Thüringer Landtag. FDP, CDU und AfD haben erfolgreich bei einer Sachfrage gemeinsam ihre Ablehnung zu einem eingebrachten Antrag zum Ausdruck gebracht. Natürlich ein Aufschrei der Minderheitsregierung. Warum nur? Eine starke Demokratie muß das abkönnen. Hoffentlich macht dieses Abstimmungsergebnis Schule in allen Parlamenten bis hinauf in den Deutschen Bundestag. Die Zeit ist reif.

Wolfgang Jörgens, Harztor






Zu: „Warum Maaßen bekämpft wird“ von Thilo Sarrazin, JF 6/23

Die CDU muß Angela Merkel ausschließen

Angela Merkel hat als Kanzlerin 2015 Verfassungsbruch begangen. Das war die Ursache für den Aufschwung der AfD. Warum wird sie von der CDU nicht angeklagt? Deutschland ist seit Merkel ein unkontrolliertes Einwanderungsland. Sie hat die Energiekrise verursacht, weil sie ohne Not sichere Kernkraftwerke abschalten ließ. Bei uns gibt es keine Tsunamis. Direkt am Meer standen keine AKWs. Deutschland gab viele eigene Rechte ohne Not an die EU ab. Die Litanei ihrer Fehler ist sehr lang. Sie hat die CDU zu einer Mainstreampartei gemacht. Deshalb gehört sie und nicht Maaßen aus der Partei raus. Ich bin wegen ihr aus der CDU ausgetreten.

Dr. Kuno Zeller, Freiburg






Zu: „Abwehrkämpfe gegen den großen Satan“ von Albrecht Rothacher, JF 6/23

Abschied vom Hegemon USA

Chinas Planer haben erkannt, daß die Entscheidung in einem bewaffneten Konflikt mit den USA in den Weiten des Pazifischen Ozeans gefällt würde und baut seine Marine auf. Mit Taiwan hat China einen langen Atem. Zwischen China und Rußland besteht seit dem Ende des Marxismus-Leninismus in der Sowjetunion und dem maoistischen Experiment kein Mißtrauen mehr. Die Amerikaner haben ihre Eigeninteressen, müssen sich jedoch mit dem Aufstieg Chinas arrangieren und sich von dem Streben nach einer Welthegemonialmacht verabschieden. Für Europa wird Amerika lebensgefährlich, wenn es, wie mit Rußland in der Ukraine, auch einen militärischen Konflikt mit China provoziert.

Heinz-Otto Pessel, Nordgermersleben






Zu: „Radikal umdenken“ von Markus Brandstetter, JF 5/23

Fehlende Generationengerechtigkeit

Vielen Dank für diesen eindrücklichen Artikel zur Rentenproblematik. Am Ende des Artikels zeigen Sie mögliche Lösungsansätze des Problems auf. Ein wesentlicher Geburtsfehler des Rentensystems, nämlich die Generationengerechtigkeit, bleibt dabei leider immer wieder unbeachtet. Konrad Adenauer wischte diese von Anbeginn bestehenden Bedenken mit der Bemerkung „Kinder kriegen die Leute immer…“ vom Tisch.

Der Verband Familienarbeit e.V. beschäftigt sich nun schon seit Jahren mit dieser Thematik und der sich verschärfenden Lücke zwischen erziehenden (also daher nicht äquivalent erwerbstätigen) Eltern und Rentnern (insbesondere Kinderarmen/losen). Wirtschaftlich gesehen ist das gegenwärtige System extrem unattraktiv für die „Investition“ in Kinder. Kinderlosigkeit wird dagegen belohnt, die demographische Schere geht auch deshalb immer weiter auseinander. Daher hat der Verband Familienarbeit e.V. ein Zwei-Säulen-System entwickelt, welches auch das Problem der Generationengerechtigkeit berücksichtigt. 

Da insbesondere bindungsorientiert und selbst erziehende Eltern als tragende Säule einer Gesellschaft immer weiter ins Abseits geraten, möchte ich gerne als Vorsitzende des „Bündnis Rettet die Familie“, in dem auch der Verband Familienarbeit Mitglied ist, auf diese strukturelle Benachteiligung hinweisen. Es wäre sehr schön, wenn die wirklichen Bedürfnisse von Familien auch in der JF noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gebracht würden.

Sabine Wüsten, Neubrandenburg




Überzeugend, doch hochproblematisch

Markus Brandstetter argumentiert überzeugend für eine kapitalgedeckte Rente, d.h. für Investitionen des Bundes auf dem Kapitalmarkt, um aus den Gewinnen die Renten zu finanzieren. Eine der Voraussetzungen für den Erfolg bleibt dabei unerwähnt: die Kompetenz der Akteure. Die Grundlage des Kapitalmarktes besteht meinem laienhaften Verständnis ja aus Aktien, sowie aus Kombinationen davon in Aktienfonds. Besonders hohe Kompetenz erwartet man daher von der Behörde, die diesen Markt reguliert, der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), also genau bei jenen, die bei Wirecard die Betrüger beschützten und die Hinweisgeber verfolgten. Und solche „Fachleute“ sollen nun selbst aktiv werden und mit einer Weitsicht von vielen Jahren hohe Milliardenbeträge erfolgreich investieren? Nun haben die BaFin-Angestellten ja sicher alle eine abgeschlossene Berufsausbildung, wenn auch nicht notwendigerweise im Finanzbereich. Sollte nun im Gegensatz dazu, wie neuerdings üblich, die Spitze einer solchen Behörde mit einer Person besetzt werden mit der Ausbildung und Berufserfahrung, kurz der Kompetenz, eines Herrn Habeck oder einer Frau Baerbock, dann könte einem angst und bange werden. Seit langem haben unsere Regierungen lediglich ihre Kompetenz bewiesen, wie man Milliardenbeträge vernichtet, nicht aber wie man sie erwirtschaftet.

Frank Hrebabetzky, Kronach




Volle Rente für Babyboomer

Meines Erachtens wird hier in bewährter Bild-Manier über die Rentner hergezogen; leider schreiben auch Sie nicht, daß man mindestens 45 Jahre gearbeitet haben muß und 63 Jahre alt sein mußte, um seine volle Rente zu kriegen. Dies galt aber auch bloß für bis 1952 Geborene; jedes Geburtsjahr später mußte zwei Monate länger arbeiten. 

Ich bin Baujahr 1955, mit 14 Jahren in die Lehre gegangen und konnte nach 49 Jahren mit 63 plus 6 Monate mit meiner vollen Rente in den wohlverdienten Ruhestand gehen; wäre ich vorher gegangen, hätte ich wahnsinnige Abzüge. Auch schreiben Sie nicht, daß ca. 20 Prozent der arbeiteten Menschen vor ihrer Rente sterben, und davon viele, weil sie sich kaputtgearbeitet haben. Ich unterhalte mich als Rentner mit vielen Jüngeren, die es oft nicht verstehen, bis 67 arbeiten zu müssen; haben aber erst zwischen 20 – 25 Jahren zum erstenmal in die Rentenkasse eingezahlt. Und daran liegt meines Erachtens mit das Hauptproblem, daß sich kaum noch ein junger Mensch die Hände schmutzig machen will, sondern wenig arbeiten und viel Geld verdienen! Ich gönne den vielen Babyboomern ihre volle Rente und daß Sie noch lange leben werden.

Günter von Westernhagen, Ganderkesee




Rotstift in der Asylpolitik ansetzen

Grundsätzlich gebe ich dem Autor recht, habe aber noch einen Vorschlag hinzuzufügen: Wie wäre es mit Sparen an anderer Stelle? Brandstetter beklagt, daß den aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Babyboomern zu wenig Arbeitende nachfolgen, wo doch inzwischen viele Millionen Immigranten zu uns gekommen sind. Allerdings arbeitet von diesen nur ein geringer Teil, und die fehlenden Fachkräfte werden sie mangels Fähigkeiten auch nicht ersetzen können. Eine Gesellschaft, die viele Milliarden jährlich dafür ausgibt, jammert über die Kosten der Versorgung ihrer alten Bürger, die jahrzehntelang dieses System mit ihren Steuern und Beiträgen aufrechterhalten haben. Wie armselig! Hielten sich die Regierenden an die bestehenden Asylgesetze, was sie seit 2015 nicht tun, und betrieben eine vernünftige Einwanderungspolitik, dann kämen auch diejenigen zu uns, die ihren Teil für diese Gesellschaft leisten könnten.

Günther Kopsch, Montzen




Problematisches Einströmungsverhalten

Zuwanderung auf Rekordniveau hat einer Schätzung zufolge die Bevölkerung Deutschlands Ende 2022 auf mindestens 84,3 Millionen Menschen anwachsen lassen; und trotzdem herrscht weiter (Fach-) Arbeitermangel! Anscheinend haben die Einströmenden keinen Willen oder keine Fähigkeit zu produktiver Arbeit; aber dennoch sollen sie noch leichter eingebürgert werden! „Wir Migranten werden dieses Land wohl erben. Wir können hier also auf Zeit spielen. Auf eine Zeit, die Sie nicht haben“ (Behzad Khani, Flüchtling und Autor in der Berliner Zeitung). Wegen der Klimapolitik überlegten sowieso 20jährige, „ob sie überhaupt Kinder wollen“ (Robert Habeck im Spiegel). Afrika hat solche Skrupel nicht und gleicht diese Geburtenverweigerung um ein Vielfaches aus. Extremes Beispiel: Musa Hasahya hat in Uganda mit seinen 12 Ehefrauen 102 Kinder. Obwohl eine klare Mehrheit der Deutschen eine unkontrollierte Masseneinwanderung ablehnt, wird diese vom politisch-medialen Komplex immer stärker vorangetrieben. Japan, dessen Bevölkerung ebenfalls überaltert ist, geht erfolgreich den völlig entgegengesetzten Weg: Wie auch von Australien wird eine illegale Einwanderung strikt unterbunden, auch die legale Einwanderung ist stark eingeschränkt. Angesichts der hohen Kosten, der Gefährdung der inneren Sicherheit und der Zersetzung unserer Kultur und Identität ist auch in Deutschland bei der Einwanderungs- sowie der Familien- und Bildungspolitik ein radikales Umdenken erforderlich!

Dr. med. Bonifaz Ullrich, Blieskastel




Beispiel nehmen an Nippon

Die Frage der Altersentwicklung ist wichtig, obwohl manchem der abgebildete Babykopf etwas kitschig erscheinen mag. Man wird allerdings auch daran erinnert, daß Qualität statt Quantität für unsere künftige Gesellschaft entscheidend sein müßte, zumal sie auf einem schon recht dichtbesiedelten Gebiet lebt, das auch noch mit sogenannter Migration und Asylgewährung konfrontiert ist. Man nehme doch Japan mit seinen etwa 27 Prozent im Vergleich zu etwa 21 Prozent in Deutschland „überalterten“ Gesellschaft, die sich, wichtig, als eine deshalb besonders friedliche Gesellschaft ohne „Bruderkriege“ im Innern und mit bleibendem Wohlstand sieht. Japan kennt allerdings keine Migranten und hat zum Beispiel im Jahre 2016 nur 28 Asylanten aufzunehmen erlaubt. Eine Autorin schrieb dazu: „Alte Menschen sind etwas Positives“.

Arthur Schanz, Overijse/Belgien






Zu: „Streit um Skulpturen“ von Julian Schneider, JF 5/23

Prototypisches Pharisäertum

Zu Recht zitiert der Autor unter den aktuellen Ablenkungsmanövern beispielhaft die Rückgabe der Benin-Bronzen (JF 52/22–1/23): Zwei Bundesministerinnen unternehmen eine mehrtägige Flugreise nach Afrika, um 20 Bronze-Plastiken, die vor Jahrzehnten von deutschen Museen gekauft worden waren, zu überbringen, um sie zu verschenken. Eigentlich wäre das ein Job für die Paket-Post gewesen. Aber die Ministerinnen wollten „ein Zeichen setzen“ gegen den deutschen Kolonialismus. Nigeria, das Zielland der teuren Lustreise auf Kosten des Steuerzahlers, war allerdings nie deutsche Kolonie – egal. Der kaum glaubliche Vorgang aus Servilität, Pharisäertum und Verschwendungssucht kann als prototypisch für die deutsche „Zeitenwende“-Politik gelten.

Dipl.-Psych. Dieter J. Perthes, Neuwied






Zu: „Auf Kommando von oben“ von Hans-Georg Maaßen, JF 3/23

Gaucks Selbstermächtigung realisieren

Wer wie hier die verfahrene politische Situation Deutschlands so prägnant auf den Punkt bringt, sollte Wichtigeres zu tun haben, als im Ruhestand Grundgesetzkommentare für den obrigkeitshörigen Beck-Verlag zu verfassen. Ich schlage Hans-Georg Maaßen daher als Chef der (nächsten?) deutschen Regierung vor und habe weitere seriöse Politiker im Sinn, wenn ich etwa an Thilo Sarrazin als Wirtschafts- oder Finanzminister denke. Selbst würde ich mich – als Logistiker – für den Verkehrsministerposten bewerben. Ich bin zwar parteilos, habe aber einen soliden Hochschulabschluß und keinen Doktortitel. Aber mir ist natürlich klar, daß der Karren erst noch weiter in den Dreck gefahren werden muß, bis der deutsche Michel aufwacht. Aber es gibt immer eine Entwicklung, und der Untergang des Römischen Reiches fand schließlich sinusartig über Jahrhunderte statt. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Dipl.-Ing. Steffen Hering, Duisburg