Antrag: Herrnhut soll Weltkulturerbe werden
PARIS/DRESDEN. Die USA haben bei der Weltkulturorganisation Unesco in Paris beantragt, die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine als Weltkulturerbe anzuerkennen. Das geht aus einer Pressemitteilung der sächsischen Landesregierung hervor. Die Nominierung umfaßt die historischen Siedlungen der Brüdergemeine in Herrnhut (Oberlausitz), Bethlehem im US-Bundesstaat Pennsylvania und Gracehill in Nordirland. Der Antrag der USA wird auch von Deutschland, Dänemark und Großbritannien unterstützt. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (47) begrüßte die Nominierung. Die Herrnhuter Brüdergemeine stehe „für Gemeinschaft, Glauben und Hoffnung ebenso wie für Weltoffenheit und Weltzugewandtheit“, erklärte der CDU-Politiker. Die Herrnhuter Siedlung Christiansfeld in Dänemark ist bereits als Welterbestätte anerkannt. Der erweiterte Antrag wird nun zunächst durch den Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) geprüft und dann dem Unesco-Welterbekomitee vorgelegt. Das Komitee entscheidet voraussichtlich im Sommer 2024 über die Eintragung auf die Welterbeliste. Herrnhut wurde 1722 von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700–1760) und den sogenannten Böhmischen Brüdern, denen er Zuflucht gewährte, gegründet (JF 41/22). Die Herrnhuter Brüdergemeine ist vor allem durch die „Herrnhuter Sterne“ und das Andachtsbuch „Die Losungen“ bekannt, das seit 1731 jährlich herausgegeben wird. (idea/JF)
Spendenfreude der Deutschen ist ungebrochen
BERLIN. Die Deutschen haben im vergangenen Jahr 5,7 Milliarden Euro an Kirchen und gemeinnützige Organisationen gespendet, 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Das teilte der Deutsche Spendenrat am 1. Februar in einer „Bilanz des Helfens“ mit. Damit sei die große Solidarität der Spender trotz der schwierigen aktuellen Lage aufgrund der hohen Inflation und steigenden Energiepreisen weiter ungebrochen. 18,7 Millionen Menschen hätten sich finanziell engagiert. Der Betrag der durchschnittlichen Spende liege bei 43 Euro, ein Euro über dem bisherigen Höchstwert. Für das starke Ergebnis seien die Spenden für die Ukrainehilfe ausschlaggebend gewesen, teilte der Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats, Martin Wulff, mit. Zwischen Februar 2022 – der Ukrainekrieg brach am 24. Februar aus – und April sei das Spendenvolumen für Flüchtlinge um 227 Prozent angestiegen: von 347 Millionen Euro auf 1,133 Milliarden Euro. Auch der durchschnittliche Betrag jeder Einzelspende für Flüchtlinge habe sich erhöht, von 45 Euro im Jahr 2021 auf 68,80 Euro 2022. Am meisten spendeten Angehörige der Generation 70plus, deren Anteil am Gesamtaufkommen wie im Vorjahr 43 Prozent betragen habe. Deutlich zurückgegangen sei dagegen der Anteil der Spender in der Altersgruppe der 40- bis 49jährigen – von 16 Prozent (2021) auf neun Prozent (2022) bei allen Spendeneinnahmen. Die Zahlen hat das Marktforschungsunternehmen GfK Charity Panels im Auftrag des Spendenrates unter 10.000 Spendern ermittelt. Der Deutsche Spendenrat ist ein gemeinnütziger Dachverband von 70 Spenden sammelnden gemeinnützigen Organisationen aus den Bereichen soziale und humanitäre Hilfe, Umwelt und Tierschutz, Kunst und Kultur sowie Denkmalschutz. (idea/JF)