© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/23 / 10. Februar 2023

CD-Kritik: Jürgen Drews – Geil war’s … Danke Jürgen!
Ein König dankt ab
Thorsten Thaler

Schlager hat er gehaßt, und singen wollte er auch nicht. „Das war mir viel zu peinlich. Das wollte ich grundsätzlich nicht“, erzählte Jürgen Drews Anfang Juli 2021 in der ersten Folge von „Des Königs neuer Podcast“. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als er damals dachte. Im Alter von 15 Jahren Mitglied einer Jazzband und als „Bester Banjo-Spieler Schleswig-Holsteins“ ausgezeichnet, danach Gitarrist in zwei anderen Bands, steigt Drews Anfang der siebziger Jahre bei den Les Humphries Singers ein. Der Durchbruch als Solokünstler erfolgte dann 1976 mit dem Schlagerhit „Ein Bett im Kornfeld“, einer deutschen Coverversion des Country-Songs „Let Your Love Flow“ von den Bellamy Brothers.

Heute nun, nach rund 60 Bühnenjahren, ist Schluß mit lustig. Mitte Januar feierte Jürgen Drews seinen großen Schlagerabschied. Bei der Sause unter anderem mit von der Partie: Roland Kaiser, Maite Kelly, Bernhard Brink, Mickie Krause, Andy Borg, Marianne Rosenberg, Beatrice Egli, Ben Zucker, Andreas Gabalier und David Hasselhoff. Parallell dazu ist das Album „Geil war’s … Danke Jürgen!“ mit 24 Titeln erschienen. Es enthält neben einigen Liedern aus der Fernsehshow neuere Versionen von Drews-Hits wie „Barfuß durch den Sommer“, „Irgendwann, irgendwo, irgendwie“, „Ich bau dir ein Schloß“ oder „König von Mallorca“, außerdem Duette mit seiner Tochter Joelina („We’ve got tonight“), mit Howard Carpendale („Es war alles am besten“) und Florian Silber-eisen („Mama Loo“). Die nächste Delirium-tremens-Schlagerparty kann also steigen.

Jürgen Drews Geil war’s ... Danke Jürgen! Electrola (Universal Music) 2023

 http://juergen-drews.de/