© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/23 / 10. Februar 2023

3.500 Islamisten demonstrieren in Hamburg
Wo bleibt der Aufschrei?
Laila Mirzo

Es war nicht einfach eine Protestkundgebung, dies war eine inoffizielle Mobilmachung radikaler Muslime! In Hamburg hat am vergangenen Wochenende die Gruppe „Muslim Interaktiv“ zu einer Kundgebung gegen die Koranverbrennung in Schweden aufgerufen. Etwa 3.500 Besucher folgten dem Ruf der Veranstalter und skandierten ihre Parolen wie „Die Zukunft gehört Allah! Die Zukunft gehört dem Islam! Und die Zukunft gehört dem Koran!“

Der Verfassungsschutz warnt davor, daß die Gruppe eine Gesellschaftsform durchsetzen will, „die mit unserer Demokratie absolut unvereinbar ist“. Die Frontmänner sind rhetorisch versiert und gebildet, ihr Auftreten in den sozialen Netzwerken halb martialisch, halb spirituell. Sie sind modern, tragen Hoodies, ihre Bärte sind getrimmt, ihre Ideologie streng nach Mekka ausgerichtet.

Ihr allgegenwärtiges Symbol: eine stilisierte Kaaba umhüllt von einem Bluttropfen. In professionellen Kurzclips auf Twitter, Facebook und TikTok hetzen sie gegen Israel, lehnen die „Assimilierungs-Agenda“ der Politik ab und machen eine klare Ansage: „Europa muß verstehen, daß wir Muslime unsere eigene Identität haben und nicht bereit sind, diese abzulegen.“ In den Nachrichten bleibt dieser Aufmarsch fast unerwähnt, von der Politik kaum ein Wort der Empörung. Wo ist die Brandmauer gegen radikale Muslime?






Laila Mirzo ist Chefredakteurin der Monatszeitung „Jüdische Rundschau“.