Zum Schwerpunktthema: „Das grüne Gewalt-Problem“, JF 5/23
Verhaften und aburteilen
Die unbedarften Klima-Kleber sollten endlich kapieren, daß das Klima nicht gerettet werden kann. Es ist nur ein statistischer Wert aus 30 Jahren Wetterbeobachtungen. Die ständigen Veränderungen des Wetters auf der Erde aber werden, wie schon seit Jahrtausenden, von den Aktivitäten der Sonne bestimmt und keinesfalls von CO2. Ohne CO2 wäre menschliches Leben auf der Erde nicht einmal möglich. Die Klima-Kleber sind irregeleitete Fanatiker. Sie richten großen Schaden an und müssen als Straftäter schwer bestraft werden.
Herbert Gaiser, München
Zu: „Schlingerkurs in Ketten“ von Peter Möller, JF 5/23
Putins Aussage diskussionsbedürftig
Die Achse der Entscheider im Ukraine-Krieg in Washington–London–Warschau–Kiew steht wie eine Eins. Geographisch und geostrategisch würde Berlin gut darauf passen, in der Realität ist es jedoch Lichtjahre davon entfernt. Der desolate Zustand der Stadt und ihrer Regierung wird nur noch übertroffen von dem der schlingernden Bundesregierung. Diese befindet sich in dem Dilemma, einerseits von unverschämter, aber geschickter polnischer, antideutscher Diplomatie der PiS-Regierung, die traditionell alles Deutsche und Russische haßt, getrieben und andererseits dem großen Freund USA in eckhardscher Treue ergeben zu sein; anders jedenfalls ist die Entscheidung zur Panzerlieferung m. E. nicht zu verstehen. Diese war alles andere als souverän und paßt zu dem Verhalten der Scholz-Regierung, der deutschen und ausländischen Öffentlichkeit, offensichtlich auch gegen besseres Wissen, die Hintergründe über die Tat sowie Informationen über die Täter der Sprengung von Nord-Stream vorzuenthalten. In diesem Lichte erscheint die Aussage von Putin, daß Deutschland ein Vasallenstaat ist, zumindest diskussionsbedürftig.
Herbert Sohn, Wetter in Hessen
Cunctator im Kanzleramt
Kanzler Olaf Scholz mußte sich von kriegslüsternen Sofa-Strategen bei den Tonangebern des sogenannten Mainstreams Unentschlossenheit vorwerfen lassen, weil er mit der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zögerte. Dabei folgte Scholz einem Vorbild aus dem klassischen Altertum. Der römische Feldherr Quintus Fabius Maximus (275-203 v. u. Z.) hatte sich den wenig heldenhaften Beinamen Cunctator erworben, auf deutsch, der Zauderer. Er stand im Zweiten Punischen Krieg (218– 201 v. u. Z.) gegen die Karthager, die unter Hannibal Italien verwüsteten. Der Feind versuchte die Römer mit überlegenen Kräften zur offenen Feldschlacht zu verleiten. Dem wich Fabius Maximus geschickt aus und erhielt Rom dadurch seine Streitmacht und Bewegungsfreiheit. Daheim wurden „senatus populusque“, Senat und Volk der Republik, ungeduldig. Sie forderten, die Entscheidung zu suchen, und beriefen den Feldherrn schließlich ab. Sein Nachfolger ließ sich darauf ein und kassierte die vernichtende Schlacht bei Cannae am 2. August 216 v. u. Z., in der Zehntausende Römer fielen. Hoffentlich bleibt Scholz auf der Bremse, mag der Druck der Nato auf Berlin auch zunehmen.
Volker Wittmann, Philippsburg
Zu: „Strategisch war alles ausgereizt“ von Dag Krienen, JF 5/23
Undramatischer letzter Funkspruch
Eine Tragödie ist ein Drama, bei dem das Ende durch die Ausgangskonstellation festgelegt und der Hauptakteur in unlösbare Konflikte verstrickt ist, die zum tödlichen Scheitern führen. Dies mag auch für Stalingrad gelten. Da der einfache Soldat entgegen aller heutigen moralischen Überheblichkeit nie die Möglichkeit hatte, in das große Räderwerk der Entscheidungen einzugreifen, bleibt nur die stille Erinnerung, zumal dann, wenn einer aus der eigenen Familie gefallen ist.
Friedrich Schiller hat das Distichon auf dem Gedenkstein für die bei den Thermopylen gefallenen Spartaner mit den Worten „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl“ übersetzt. Viel weniger pathetisch, aber vielleicht deswegen erinnerungswürdig ist der letzte Funkspruch vom 2. Februar 1943 aus Stalingrad: „Wolkenhöhe fünftausend Meter, Sicht zwölf Kilometer, klarer Himmel, vereinzelt kleine Wölkchen, Temperatur einunddreißig Grad minus, über Stalingrad Nebel und roter Dunst. Wetterstelle meldet sich ab. Gruß an die Heimat.“
Ob der Funker zu denjenigen 5.000 von 110.000 Stalingradkämpfern gehörte, die in Gefangenschaft und Zwangsarbeit geführt wurden und diese überlebten, ist nicht bekannt.
Dr. Günter Gottschlich, Tübingen
Zu: „Eine Frage der Prioritäten“ von Dieter Stein & „Die Zukunft lacht“ von Josef Hämmerling, JF 4/23
Willkommenskultur für Kinder
Es ist sehr zu begrüßen, daß sich die JF ausführlich dem Problem eines dramatischen Geburtenrückgangs widmet. Ohne ausreichend Nachwuchs verschwindet ein Volk, seine Kultur, seine Innovationskraft und sein wirtschaftliches Potential. Fehlende Arbeitskräfte werden mehr schlecht als recht durch Migranten aus fremden Kulturkreisen, vielfach ohne berufliche Qualifikation und adäquate Deutschkenntnisse, ersetzt. Qualifizierte Fachkräfte machen einen Bogen um Deutschland wegen zu hoher Steuern, maroder Infrastruktur und mangelhaftem Bildungswesen für Kinder. Soll das die Zukunft sein? Der Staat muß die Familiengründung mit Kindern durch vielerlei Maßnahmen erleichtern, z.B.: steuerliches Familiensplitting für Familien mit Kindern, ermäßigte Mehrwertsteuer für unerläßliche Baby- und Kinderartikel, mehr gut ausgestattete Kitas und attraktive Arbeitszeiten sowie bessere Bezahlung ihres Personals, flexible Arbeitszeiten für Väter und Mütter besonders kleiner Kinder. Insgesamt brauchen wir eine Willkommenskultur für Kinder, die auch den Bedürfnissen von Eltern gerecht wird.
Als soziales Wesen „verwirklicht“ sich der Mensch nicht in egozentrischer Vereinzelung, sondern am ehesten in der Gemeinschaft auch mit Kindern. Kinder bringen Lebensfreude und erweitern den Horizont von Erwachsenen. Mütter und Väter werden sich bei der Kindererziehung ihrer Fähigkeiten, auch ihrer Grenzen bewußt und entwickeln ihre Persönlichkeit, wenn Elternschaft gelebt wird.
Dr. Eva D. Plickert, München
Zu: „Es verlängert nur den Krieg“ von Thorsten Hinz, JF 4/23
Fruchtbarer Boden für Putins Propaganda
Bei Herrn Hinz ist Putins Propaganda auf fruchtbaren Boden gefallen. So spricht er der Ukraine die territoriale Integrität ab. Das gleiche gilt für die nationale Identität der Ukrainer! Daß Putin nur die Sprache der Gewalt versteht, ist Herrn Hinz noch nicht aufgefallen. Putin war, ist und bleibt ein KGB-Mann in all seinem Denken und Handeln! Sein Traum, ein Eurasisches Reich unter Führung Rußlands von Lissabon bis Wladiwostok - übrigens hat auch Stalin bereits darüber nachgedacht, ist an den Tatsachen zerplatzt. Diesen Fehler wird Putin niemals zugeben. So muß die Ukraine nun dafür bluten. Der Westen hat zu Beginn des Krieges zu lange zugeschaut. Die Eroberung der Krim 2014 hätte zumindest im Westen die Alarmglocken läuten lassen müssen. Die Beschwichtigungspolitik des Westens hat bei Politikern wie Putin nur das Gegenteil bewirkt.
Das Überleben der Ukraine ist nur möglich, wenn Putin eine entsprechende Niederlage erleidet. Dazu müssen jetzt, und zwar noch vor einer Frühjahrsoffensive der Russen, entsprechende Waffen und Ausrüstung in großem Ausmaß geliefert werden. Das Zögern der Bundesregierung verlängert nur den Krieg und kostet Menschenleben auf beiden Seiten der Front. Die zögerliche Haltung der Regierung zeigt aber auch, daß der Wehrwille der deutschen Bevölkerung über die letzten Jahrzehnte systematisch und speziell von linker Seite ausgeredet wurde! Putin wird sich auch für die Ukraine auf keinen Atomkrieg einlassen. Das Risiko der Selbstvernichtung Rußlands ist zu groß. Olaf Scholz enthält vorsätzlich der Ukraine den notwendigen Beistand vor, und hat nebenbei Deutschland zur politischen Lachnummer gemacht. Von Olaf Scholz kann man keine Führung erwarten, weder in der EU noch sonst irgendwo.
Nun frage ich Herrn Hinz: Würden Sie Ihrem Nachbarn, wenn er an Ihrer Grundstücksgrenze rebelliert, das halbe Grundstück ohne Bedingungen überlassen, auch auf die Gefahr hin, daß er bald auch noch den Rest fordert? Wenn Herr Hinz diese Frage uneingeschränkt bejahen kann, dann darf er weiterhin auf Waffenstillstand und Verhandlung setzen. Nur eine Niederlage Putins und der völlige Abzug der Russen von ukrainischem Gebiet werden Frieden bringen.
Georg Huttner, Ering am Inn
Keine sachkundige Analyse
Nach Meinung von Thorsten Hinz wehrt sich Rußland mit dem von ihm begonnenen Angriffskrieg „dagegen, zu einer von den USA domestizierten Regionalmacht zurückgestuft zu werden“. Diese Auffassung ist weder mit der Vorkriegsgeschichte noch mit den Erklärungen Putins zu vereinbaren. Die Bezeichnung der von Rußland annektierten „Volksrepubliken“ als „Neurußland“ verdeutlicht, daß es Putin um die Ausdehnung seines Machtbereiches geht. Das 1997 vom amerikanischen Präsidentenberater Brzezinski entwickelte und zur Diskussion gestellte Sicherheitskonzept, das übrigens auch Sicherheitsgarantien für Rußland vorsah, spielte aktuell keine Rolle. Schließlich hatte die Nato den Beitrittsantrag der Ukraine abgelehnt, der weiterbestehende Beitrittswunsch der Ukraine keine Aussicht auf Verwirklichung.
Noch erstaunlicher ist, daß Hinz, der seine Fähigkeit zur sachkundigen Analyse gesellschaftlicher Geschehnisse genügend bewiesen hat, den unglaublichen Lügen und Diffamierungen Putins, die diesen als unberechenbaren und damit gefährlichen Politiker erscheinen lassen, keinerlei Bedeutung beimißt. Putins Behauptungen, die ukrainische Regierung sei eine Bande von Drogenabhängigen und Neonazis, die einen Genozid an der russischstämmigen Bevölkerung geplant habe, und der Westen habe einen Angriff vorbereitet und würde die russische Kultur bei sich auslöschen, bedürfen wohl keines Kommentars. Das gilt auch für die Drohung, Rußland werde durch „Länder“ bedroht, weshalb diese notfalls „zu zerstören und von der Landkarte zu tilgen sind“. Auch die Behauptung, daß die Ukraine bislange keine „echte Staatlichkeit“ gehabt habe, stimmt so nicht, so war sie 1922 Mitgründer derUdSSR und 1946 der Uno.
Zum Schluß ein Vergleich: Etwa zwei Wochen vor Beginn seines Krieges hat Putin zweimal in den Medien versichert, daß er nicht angreifen werde. Ebenso hatte Hitler nach der Eingliederung des Sudetenlandes in das „Großdeutsche Reich“ versichert, daß er jetzt keine territorialen Forderungen habe.
Dr. Theodor Seidel, Berlin
Zu: „ʻDie Leute verbieten sich eine eigene Meinung’“, im Gespräch mit Dr. Luise Sommer, JF 4/23
Zuallererst eine Frage der Bildung
Zu der hier behandelten Frage, wie überhaupt Meinung entsteht, erlaube ich mir, einen Teil zur Beantwortung beizutragen. Früher sprach man auch davon, „sich eine Meinung zu bilden.“ Das setzt einiges voraus. Als Basisrüstzeug zuallererst eine Bildung, etwas, das heute an Schulen nur noch rudimentär vermittelt wird und das ein gerüttelt Maß eigener Bildungsanstrengungen in Form von Lesen, Studieren, Nachdenken, Abwägen usw. voraussetzt, also geistige Tätigkeiten, die man selbst erbringen muß, um sich eine fundierte Meinung zu schwierigen Sachverhalten zu bilden. Das kann anstrengend und manchmal sogar schmerzhaft sein, weshalb sich die meisten diesen Mühen entziehen, denn im kollektiven Freizeitpark ist „Spaßhaben“ oberste Priorität und bevorzugter Lebenszweck. Infolgedessen überlassen die denkfaulen Massen diese Anstrengungen gerne anderen. Das heißt, Meinung wird heute gemacht, und zwar von einer allgegenwärtigen Meinungsindustrie, deren Meinungsmacher sich entweder staatlicher Einflußnahme oder politisch korrekter Gleichschaltung unterworfen haben.
Matthias Schneider, Speyer
Zu: „Die Leiden des jungen H.“ von Matthias Matussek, JF 4/23
Neuinszenierung von „Hamlet“
Ich bin enttäuscht, daß die JF das Buch überhaupt erwähnt und dann auch noch so viele Zeilen und ein großes Farbfoto auf „Hamlet“ verschwendet: Finanziell unabhängig, keine Aufgabe, da beschäftigt er sich mit Geistern der Vergangenheit und verletzt damit sich und seine Verwandten.
Claudia Reith, Bochum
Zu: „Der verlorene Schatten“ von Thorsten Hinz, JF 4/23
Zeiten- und Zeitungswechsel
Ich bin vor einem Jahr von der Wochenzeitung Die Zeit zur JUNGEN FREIHEIT gewechselt, weil ich Regierungspropaganda nicht auch noch in meiner Wochenzeitung lesen will. Ich habe allerdings nicht erwartet, weiterhin tiefgründige, literarisch-politische Beiträge zu bekommen. Herzlichen Dank für diese hervorragende Arbeit!
Frank Hrebabetzky, Kronach