Schwedens Wohlfahrtsstaat wurde in den 1930ern begründet und in der Amtszeit Tage Erlanders (1946–1969) perfektioniert. Als dieser „ewige“ sozialdemokratische Ministerpräsident von seinem Parteifreund Olof Palme abgelöst wurde, war das Ziel, den Staat als „Volksheim“ zu organisieren, um den größten Teil der Bevölkerung von der Armut zu befreien, nahezu erreicht. Da der Sozialstaat derart florierte, wandte Palme sich von der Innen- zur Außenpolitik, um auf internationaler Bühne Schweden als moralische Supermacht für den globalen Süden zu empfehlen, die half, dessen Probleme zu lösen, indem sie die Grenzen für „Asylsuchende“ aus diesen Regionen öffnete, akzeptierte aber nicht, daß keine Schweden kamen. Diese schizophrene Haltung, einerseits im Volksheim unter sich bleiben, andererseits sich als weltoffen gerieren zu wollen, bestimmt für den nach Malmö zugewanderten iranischen Schriftsteller Khashayar Naderehvandi bis heute Schwedens Selbstverständnis (Kulturaustausch, 1/2023). Nur dieser, allen Bekenntnissen zur „Diversität“ widersprechende fatale Hang zur „Einheitskultur“ erkläre den jüngsten Aufstieg der „neonazistischen Partei“ der Schwedendemokraten. Deren breite Wählerschichten ansprechendes Credo „Schweden soll schwedisch bleiben“ ist für Naderehvandi blanker „Rassismus“.