Nachtrag zum Thema deutsch-französische Freundschaft: Die war selbstverständlich nie nur eine Sache der Linken. Abgesehen von der notorischen Bewunderung für alles Französische in der Oberschicht, dem ernsthaften Interesse am Denken der französischen Rechten bei Intellektuellen der Weimarer Zeit wie Ernst Jünger, Waldemar Gurian oder Peter Richard Rohden, der Versöhnungsbereitschaft in der Bündischen Jugend nach dem Ersten Weltkrieg – man denke an den Sohlbergkreis – gab es dann auch noch den Einfluß, den Armin Mohler nach dem Zweiten Weltkrieg auf den konservativen Nachwuchs genommen hat.
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Meldungen einer Woche: Das Statistische Bundesamt teilt mit, daß niemals zuvor so viele Menschen wie gegenwärtig in Deutschland gelebt haben. – Mehr als 100.000 Ausländer erheben Anspruch auf Einbürgerung. – In einer Moschee im rheinischen Neuss fordert Mustafa Acikgöz, ein Vertreter der türkischen Regierungspartei AKP, die Anhänger der kurdischen PKK und die der muslimischen Gülen-Bewegung zu vernichten: „Genauso wie wir ihnen kein Lebensrecht in der Türkei geben, werden wir es ihnen auch in Deutschland nicht geben.“ – Rafael Behr, Professor an der Polizeihochschule Hamburg, erklärt im Hinblick auf die Silvesterkrawalle, man müsse akzeptieren, daß „es immer Menschen gibt, die sich nicht integrieren lassen“. – Bundesfinanzminister Lindner (FDP) kritisiert die „Pascha“-Äußerung von Merz und hält fest, daß die Union angesichts ihrer Haltung in Fragen der Migration „keinen Führungsanspruch für das moderne Deutschland“ besitze. – Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, CDU, mahnt, daß seine Partei die „Zuwanderung als etwas Positives“ verstehen sollte. – Das Projekt „Horizon“, das vorsah, in dem kleinen bretonischen Ort Calag eine Art Mustersiedlung für Migranten zu schaffen, wird wegen des massiven Widerstands der Indigenen abgebrochen. – Die schwedischen Behörden melden eskalierende Bandenkriminalität, fallweise terrorartige Angriffe, bei denen die Täter – fast ausschließlich mit Migrationshintergrund – zu mehr als der Hälfte jünger als 18, zwei Drittel jünger als 20 Jahre sind. Es geht im Kern um Revierkämpfe zwischen rivalisierenden Drogengangs. – In der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) der Stadt Freiburg muß die Polizei innerhalb von fünfzehn Stunden fünfmal massiv auftreten, um Gruppen von arabischen, syrischen und afghanischen Flüchtenden zu trennen, die mit Eisenstangen und Messern aufeinander losgegangen sind. – Im spanischen Algeciras ermordet Yassin K. nach der Abendmesse einen Küster und verletzt einen katholischen Priester mit einer Machete schwer. – Ibrahim A., mehrfach wegen Gewalt- und Sexualdelikten festgenommen, erst kurz zuvor aus der Untersuchungshaft entlassen, tötet in einem norddeutschen Nahverkehrszug mit einem Messer zwei Menschen und verletzt fünf weitere. – Innenministerin Faeser verweigert dem Vorschlag zu konsequenteren Abschiebungen anderer EU-Staaten die Zustimmung. – Die Bundesagentur für Arbeit meldet, daß 1,04 Millionen deutsche Kinder und 908.000 ausländische Kinder von der Grundsicherung leben. Seit 2015 hat sich der Anteil der Kinder ausländischer Herkunft von 19 auf 47 Prozent erhöht.
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„Das inhärente Übel des Kapitalismus ist die ungleichmäßige Verteilung der Segnungen; die inhärente Tugend des Sozialismus ist die gleichmäßige Verteilung des Elends.“ (Winston Churchill)
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Bildungsbericht in loser Folge: Das Thema Lehrermangel ist allgegenwärtig, und die Vorschläge zur Lösung des Problems sind offenbar konsensfähig: erhöhte Stundendeputate für die Schulmeister im Dienst, größere Klassen, weniger Teilzeit (vor allem für die Frauen), Pensionäre zurückholen, mehr Quereinsteiger rekrutieren, für das Lehramtsstudium werben. Man muß kein Prophet sein, um das Scheitern solcher Maßnahmen vorauszusagen. Dafür gibt es zahlreiche Gründe, aber drei sollten hervorgehoben werden, um daran zu erinnern, wer die Verantwortung für die desolate Lage trägt: Das deutsche Schulsystem wird seit Jahrzehnten auf Verschleiß gefahren, die Führungsauslese erfolgte systematisch nach sachfremden Kriterien, und – wie mir ein gewesener Kultusminister sagte – bei einer Kultusministerkonferenz mag es um alles Mögliche gehen, aber nicht um Bildungsfragen.
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Man sollte die Informationen über die vom Steuerzahler zu tragenden Kosten der Leibfotografen oder Schminker oder Friseure unserer Spitzenpolitiker als das nehmen, was sie sind: ein Hinweis auf die fortschreitende Aristokratisierung der Politischen Klasse. Dazu gehört das Selbstverständnis als „Beste“ (griechisch aristoi) wie die Überzeugung, daß man sich so unverschämt verhalten kann, wie man will, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen.
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Der Mitbegründer und Sprecher von „The Satanic Temple“ erklärte dem britischen Magazin Attitude in einem Interview, daß mehr als die Hälfte der Anhänger seiner 2013 gegründeten Sekte „Transmenschen, Homosexuelle oder Sexarbeiter“ seien.
Die nächste „Gegenaufklärung“ des Historikers Karlheinz Weißmann erscheint am 10. Februar in der JF-Ausgabe 8/23.