Eines der hervorstechendsten Feuilletonthemen dieser Tage ist der Streit um die Deutungshoheit über das neue Buch von Juli Zeh. Es trägt den Titel „Zwischen Welten“ (Luchterhand) und ist soeben auf Platz zwei in die Spiegel-Bestsellerliste eingestiegen. Kaum auf dem Markt, gilt es schon als „umstritten“. In dem gemeinsam mit ihrem Schriftstellerkollegen Simon Urban geschriebenen Briefroman geht es um den Schlagabtausch zweier höchst unterschiedlicher Figuren, die sich zwei Jahrzehnte nach gemeinsamen Studientagen zufällig wiederbegegnen. Auf der einen Seite ein woker Kulturjournalist, der bei einer großen Hamburger Wochenzeitung arbeitet, ledig, Single, keine Kinder; auf der anderen eine bodenständige Frau, die in einem Dorf in Brandenburg den Hof ihres Vaters bewirtschaftet, verheiratet ist und zwei Kinder hat. Über welches Reizthema sich die beiden auch per E-Mail, Whatsapp oder Telegram austauschen, Flüchtlingspolitik, Corona, Gendersprache, Rassismusfragen, Cancel Culture, Klimawandel, Ukraine-Krieg – unversöhnlich prallen ihre Standpunkte aufeinander. Keine Frage also, „Zwischen Welten“ ist das treffende Buch zur gegenwärtigen Debattenunkultur.
Für die Jubiläumsausstellung zu Caspar David Friedrich hat der Kartenverkauf begonnen.
Große Kulturereignisse werfen besonders lange Schatten voraus: Bereits jetzt können Kunstinteressierte sich für die Ausstellung „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“ im Online-Vorverkauf ihren Eintritt mit oder ohne Tages- und Zeitbindung sichern. Die Jubiläumsschau anläßlich des 250. Geburtstags des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik ist ab Mitte Dezember in der Hamburger Kunsthalle zu sehen. Nach Angaben des Museums legt sie den Fokus auf das Verhältnis von Mensch und Natur in den Landschaftsdarstellungen Friedrichs. Gezeigt werden über 50 Gemälde, darunter zahlreiche Schlüsselwerke, und rund 90 Zeichnungen sowie ausgewählte Arbeiten seiner Künstlerfreunde. Ein eigenständiger Teil der Ausstellung ist Friedrichs Rezeption in der zeitgenössischen, gattungs- und medienübergreifenden Kunst gewidmet. Die Karten kosten zwischen 16 und 20 Euro. Weitere Ausstellungen zu Caspar David Friedrich folgen dann in der Alten Nationalgalerie in Berlin und den Staat-lichen Kunstsammlungen Dresden.