© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/23 / 03. Februar 2023

Zeitschriftenkritik: Mysterium Fidei
Attacken auf die christliche Kultur
Werner Olles

Die monatlich im 49. Jahrgang erscheinende Zeitschrift Mysterium Fidei beklagt in ihrer aktuellen Ausgabe (Nr. 1/2, Januar/Februar 2023) die zunehmende Christenverfolgung in Deutschland, Europa und weltweit. Zwar habe die AfD im Deutschen Bundestag mehrere Anträge zur Bekämpfung der Diskriminierung und Verfolgung von Christen eingebracht, die jedoch alle abgelehnt wurden. Daher werde es auch leider keinen „Bundesbeauftragten zur Bekämpfung von Christenfeindlichkeit in Deutschland geben“, während ansonsten jede noch so obskure Minderheit unter den Schutz des Staates gestellt sei und bei Androhung von Gefängnisstrafen vor Beleidigung und Diffamierung geschützt werde. Tatsächlich seien jedoch Christen die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft, und dies nicht nur in kommunistisch regierten oder mohammedanischen Staaten, sondern immer öfter auch in vorgeblich liberalen beziehungsweise demokratischen Ländern.

Neben den unterbleibenden Maßnahmen gegen Christenverfolgung nehmen auch die Kirchenschändungen und kriminellen Übergriffe auf christliche Stätten und Symbole deutlich zu. So traf es im Herbst 2022 auch die historische Emmauskirche in Leipzig. Die unbekannten Täter beschmierten den Altarraum mit Fäkalien, entwendeten das Kreuz und legten Feuer im Innenraum des Gotteshauses. Viel hätte nicht gefehlt, und die altehrwürdige Kirche wäre den Flammen zum Opfer gefallen.

Doch ist Leipzig kein Einzelfall, fast jede Woche werden in Deutschland Anschläge auf Kirchen verübt. Der Schaden sei immens, die Folgen für die Täter gleich null. Dies liege auch an der christenfeindlichen Haltung der Mainstream-Medien und deren Taktik: Verschweigen, Verschleiern, Herunterspielen. Es sei eine Schande, daß die Attacken auf unsere christliche Kultur in den Nebel eines verlogenen und feigen Schweigens gehüllt würden. Die gefährlichen und beunruhigenden Entwicklungen müßten endlich benannt und aufgeklärt werden, denn Anschläge auf Kirchen seien Warnzeichen. Ähnlich wie in Frankreich würden zuerst Kirchen angegriffen, danach die Christen selbst.

Über die Kreuzentfernung beim G7-Gipfel in Münster berichtet ein weiterer Beitrag. Während beim Empfang für Scheich Ahmad al-Tayyib, geistliches Oberhaupt der Azhar-Moschee in Kairo, 2016 das Kreuz im Festsaal noch hängen blieb, ließ das Auswärtige Amt unter der grünen Ministerin Annalena Baerbock das Symbol des Christentums für das G7-Treffen Ende 2022 entfernen. Daß dies in einem Saal geschah, in dem vor 347 Jahren der westfälische Religionsfrieden ausgehandelt wurde, sei nur ein weiterer Beweis für die Geschichtslosigkeit und den Kulturkampf der Grünen. 

Kontakt: Mysterium Fidei, Krummackerstr. 21, CH-4622 Egerkingen. Ein Jahresabo kostet 14 Euro.