© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/23 / 03. Februar 2023

Meldungen

Mehr Unternehmergeist in deutsche Klassenzimmer?

BERLIN. Der Betriebswirt Sven Ripsas hat mehr Unternehmergeist in den Klassenzimmern verlangt. „Seit Karl Marx hat es das Fachgebiet Wirtschaft im deutschen Bildungswesen nicht leicht“, erklärte der Professor für Entrepreneurship an der landeseigenen Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht im Handelsblatt. Nur wenige Lehrkräfte hätten Ökonomie studiert, geschweige denn Wirtschaftserfahrung. „So multipliziert sich oft wenig fundiertes Wissen und Kapitalismuskritik in die nächste Generation.“ Privatschulen hätten es beim Umsetzen neuer Konzepte zwar leichter als öffentliche, aber seit der „Lissabon-Strategie“ aus dem Jahr 2000 sei Unternehmertum auch eines der EU-Bildungsziele. Seine Lehrerfortbildungen zielten daher darauf ab, „Verantwortungsübernahme für sich und andere sowie Problembewußtsein und lösungsorientiertes Handeln zu fördern“, erläuterte Ripsas. „Wir brauchen eine Generation, die den Mut hat, Strukturen aufzubrechen, unkonventionell zu denken und den Wandel aktiv zu gestalten.“ Laut einer KfW-Studie ist die Zahl der Firmengründungen zwischen 2010 und 2020 von 182 je 10.000 Erwerbstätigen auf 104 zurückgegangen. (fis)

 www.hwr-berlin.de





Ökologische Fragen mehr in den Vordergrund rücken

KÖLN. Ein zentraler Teil der 6,7 Milliarden Euro umfassenden EU-Agrarförderung in Deutschland ist die Basisfestprämie pro Quadratkilometer (km²) und die „Greening-Prämie“ für „klima- und umweltfreundliche“ Bewirtschaftung. Gemessen an der Landfläche habe 2021 der Kreis Sömmerda in Thüringen (TH) mit 19.800 Euro pro km² die höchste Förderung erhalten. Auch die Kreise Vechta und Wolfenbüttel (Nieder­sachsen) sowie das Altenburger Land (TH) lagen bei über 19.000 Euro. Das ergab eine Analyse des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Am wenigsten erhielten die Kreise Siegen-Wittgenstein (NRW) und Sonneberg (TH) mit unter 4.000 Euro. 2023 habe die EU die Basisprämie abgesenkt. Dafür könnten sich die Bauern nun um Sondergelder bewerben, etwa wenn sie auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten. „Es ist gut, daß die Politik die ökologischen Fragestellungen mehr und mehr in den Vordergrund rückt“, so IW-Geschäftsführer Hubertus Bardt. (fis)





Zahl der Woche 

Mit umgerechnet 2,01 Euro pro Liter hatte Dänemark in der vierten Kalenderwoche den höchsten Benzinpreis in der EU. Es folgten Finnland (1,93 Euro), Frankreich und Griechenland mit je 1,90 Euro sowie die Niederlande (1,84 Euro). Deutschland lag mit Italien knapp dahinter (je 1,83 Euro). Die niedrigsten Preise hatten Polen (1,39), Zypern (1,37), Malta (1,34), Rumänien (1,33), Bulgarien (1,30) und Slowenien (1,29). Bei Diesel lagen Schweden (2,21 Euro) und Finnland (2,11) an der Spitze; preisgünstig waren Bulgarien (1,46) und Malta (1,21). Quelle: Automobilclub von Deutschland (AvD)