Das neue Jahr beginnt gar nicht so schlecht. Zwar habe ich mir nach etlichen Enttäuschungen abgewöhnt, die Erwartungen an einzelne Personen zu hoch zu schrauben. Aber Rudi Völler als Nationalmannschafts-Manager macht mir Hoffnung. Nicht daß jetzt sportlich mit einem Mal alles gut wird. Wunderheiler gibt es nicht. „Tante Käthe“ formte 2002 aus Rumpelfußballern zwar einen Vizeweltmeister. Aber für Aufstellung und Taktik ist er ja diesmal gar nicht zuständig. In erster Linie will er wieder für mehr Identifikation der Deutschen mit ihrer Nationalelf sorgen. Und wie er kurz nach Amtsantritt erst einmal Innenministerin Faeser wegen der Politisierung zurechtstutzte, zeugt von Unangepaßtheit. Völler ist authentisch. Ich glaube ihm, daß ihm das One-Love-Theater von Katar gehörig auf den Geist ging. Nun könnte tatsächlich Schluß damit sein, die DFB-Auswahl als woke Litfaßsäule für „Refugees welcome“, „Human Rights“ und Regenbogen zu mißbrauchen. Wenn sich Leon Goretzka und Manuel Neuer gern weiter den Mund zuhalten wollen, können sie auch zurücktreten. Diese Typen braucht keiner.
Wie viel mehr Spaß macht es derzeit, unseren WM-Handballern zuzuschauen! Sympathische Jungs ohne politischen Missionarseifer, dazu erfolgreich. Auch wenn das Viertelfinale verlorengegangen sein sollte, was ich jetzt noch nicht wissen kann, weil es erst nach Redaktionsschluß stattfindet, repräsentieren diese Männer unser Land vorbildlich. Ohne Schauspieleinlagen, ständige Reklamationen, mit Klasse, Zusammenhalt und Fairplay machen sie mir richtig Freude. Bis die Fußballer diesen Status wieder erreicht haben, wird es dauern. Aber: Es gibt nur ein’ Rudi Völler, ein’ Rudi Völler.