Bei mehr als 70 Prozent launischer Sonnen- und Windenergie im Strommix braucht es Zusatztechnik, um Erzeugung und Verbrauch im Netzgleichgewicht zu halten. Deswegen müssen neue Stromzähler her. So will es die EU und so hat es die Ampel in ihrem „Entwurf eines Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ verkündet. Denn die „Einführung intelligenter Systeme für die Messung und Steuerung des Energieverbrauchs“ stockt. Der schnelle „Smart-Meter-Rollout“ scheitere an „aufwendigen Verwaltungsverfahren“. Wirtschaftsminister Robert Habeck nennt das „intelligente Verknüpfung von Stromerzeugung und -verbrauch“. Die Wahrheit ist: Stromzuteilung nach grüner Lust und Laune. Bislang wurden nur „abschaltbare Lasten“ in energieintensiven Industrien wie Aluhütten bei Dunkelflauten vom Stromnetz abgeklemmt, künftig sind auch die Bürger aufgerufen, einen Blackout zu verhindern.

Die Bundesregierung will die Zusatzkosten für die vernetzten „Smart Meter“ auf 20 Euro pro Jahr deckeln.

Ein „Notaus“ für E-Auto-Ladesäulen und Wärmepumpen ist schon heute denkbar. Die durch vernetzte Stromzähler mögliche „Einführung dynamischer Stromtarife“ heißt in der Praxis: Die Waschmaschine dann einschalten, wenn grüner Strom übrig und daher bezahlbar ist – egal, was der schlafende Nachbar davon hält. Im Zweifel muß halt die Hausordnung an die Energiewende angepaßt werden. Gegen das tieffrequente Brummen von Wärmepumpen sind Klagen schon jetzt so aussichtslos wie gegen die Klimachaoten. Auch die totale Überwachung der Verbraucher, der Elektrosmog oder die Fernabschaltung des Stroms durch Cyberkriminelle interessieren die Energiewender nicht. Immerhin will die Ampel die Smart-Meter-Zusatzkosten auf 20 Euro pro Jahr deckeln. Die tatsächlichen Kosten von 40 bis 100 Euro sollen die Netzbetreiber zahlen – doch die legen die Mehrausgaben auf alle Kunden um. Ab 2025 sollen „dynamische“ Stromverträge zur Norm werden. Und daß der Datenschutz durch „Anonymisierung“ gewahrt bleibt, glaubt allenfalls die naive Grüne Jugend und die Klimaunion.