© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/23 / 27. Januar 2023

Neue Sparorgien treffen Schulen und Universitäten
Von Pisa nichts gelernt
(dg)

Pünktlich zu ihrem einjährigen Dienstjubiläum als Bundesministerin für Bildung und Forschung räumte Bettina Stark-Watzinger (FDP) ein: „Unser Bildungssystem braucht ein Update.“ Anlaß war der kurz zuvor veröffentlichte nationale Bildungsbericht, der den für Bildung zuständigen Bundesländern bescheinigte, daß sich auch im 21. Jahr nach dem Pisa-Schock die soziale Kluft in den Schulen vertiefe, die Leistungen hingegen schlechter würden. Zugleich nehme der Mangel an Lehrern zu. Für Studenten habe sich die Betreuungsrelation kaum verbessert, die Grundfinanzierung der Universitäten durch die Länder sei nach wie vor unzureichend. Wie auf anderen Politikfeldern, so ist auch bei der Bildung also wenig von den blumigen „Fortschritts“-Versprechungen des Ampel-Koalitionsvertrags geblieben. Die jährliche Dynamisierung der finanziellen Hochschulhilfen werde daher zeitlich gestreckt, die Bafög-Reform stehe in den Sternen, das milliardenschwere „Startchancen-Programm“ für Schulen in Problemlagen komme frühestens 2024, kritisiert der Kolumnist Karl-Heinz Roth in der Deutschen Universitätszeitung (12/2022). Von der erfahrenen Hochschulmanagerin Stark-Watzinger habe man, anders als einst von ihrer Vorgängerin, der fachfremden CDU-Quotenfrau Anja Karliczek, mehr erwartet. 


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