Informationstafel distanziert sich von „Judensau“
REGENSBURG . Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat am Montag dieser Woche eine Informationstafel zur sogenannten „Judensau“ am Regensburger Dom enthüllt. Sie klärt über die historischen Hintergründe auf und distanziert sich von der judenfeindlichen Darstellung. In dem Text heißt es, die Skulptur sei „zu Stein gewordener Antisemitismus“. Hintergrund: Die Plastik aus dem 14. Jahrhundert zeigt zwei Männer, die unter einer Sau hocken und sich an ihren Zitzen zu schaffen machen. Eine der Figuren trägt einen spitz zulaufenden Hut, wie Juden ihn im Mittelalter aufsetzen mußten. Durch die Darstellung sollten Juden gedemütigt werden. Das Anbringen der Tafel ist das Ergebnis eines „Runden Tisches“, zu dem der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle (CSU) unter anderem die Kirchen und jüdische Kultusgemeinden eingeladen hatte. Auf der Tafel ist ein QR-Code angebracht, über den Interessierte auf die Internetseite des Antisemitismusbeauftragten kommen. Bei der Enthüllung erklärte Piazolo, der Umgang mit der Regensburger „Judensau“ könne als „Regensburger Weg“ Vorbild für den Umgang mit anderen judenfeindlichen Schmähplastiken sein. In Bayern gibt es eine ähnliche Darstellung unter anderem an der evangelischen Sebalduskirche in Nürnberg. (idea/JF)
Berlinale: Fünf deutsche Filme im Wettbewerb
BERLIN. Fünf deutsche Filme gehen bei der 73. Berlinale ins Rennen um die Siegertrophäe, den Goldenen Bären. Zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten ist Margarethe von Trotta (80) mit „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ wieder vertreten. Der Film handelt vom Leben der österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin Ingeborg Bachmann (1926–1973), dargestellt von Vicky Krieps. Die Regisseurin Emily Atef präsentiert ihren neuen Film „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“, basierend auf dem gleichnamigen, in der deutsch-deutschen Wendezeit spielenden Roman von Daniela Krien. Christoph Hochhäusler zeigt seinen Thriller „Bis ans Ende der Nacht“. Von Christian Petzold läuft der Film „Roter Himmel“ und von Angela Schanelec stammt das an den Ödipus-Mythos angelehnte Drama „Music“. Eröffnet wird die Berlinale am 16. Februar mit der Weltpremiere der US-Liebeskomödie „She Came to Me“ von Rebecca Miller. In den Hauprollen sind Peter Dinklage, Anne Hathaway und Marisa Tomei zu sehen. Außerdem soll ein Dokumentarfilm von Hollywoodstar Sean Penn über die Ukraine mit dem Titel „Superpower“ gezeigt werden. (tha)
Sprachpranger
SAP Sustainability Control Tower
Überwachungsprogramm des badischen Dax-Konzerns SAP, um Firmen zu ermöglichen, die „Stake-holder Capitalism Metrics“ des Weltwirtschaftsforums (WEF) in ihre Unternehmensberichterstattung einzubeziehen und so mittels des Programms „Product Footprint Management“ noch leichter ihre CO2-Emissionen zu senken und nachhaltiger zu wirtschaften