„Monopole und weniger Auswahl für Patienten“
FRANKFURT. Der gemeinnützige evangelische Krankenhauskonzern Agaplesion hat die geplante Gesundheitsreform der Ampelkoalition scharf kritisiert. Der Ausbau der ambulanten Behandlungen und der Abbau von Bürokratie seien richtig, aber wenn SPD-Minister Karl Lauterbach die Pläne so umsetze, „wie sie im Papier der Regierungskommission stehen, führt das unweigerlich zu einer Zerstörung der deutschen Krankenhauslandschaft“, erklärte Vorstandschef Markus Horneber im Handelsblatt. Die Reform schwäche „die tragende Säule der Branche, die mittelgroßen Häuser“. In der Folge gebe es „wenige Monopolisten, weniger Auswahl für Patienten und Mitarbeiter, und die Qualität sinkt“. Hauptproblem sei die „realitätsferne Definition“ der drei neuen Versorgungsstufen: „Die meisten mittelgroßen Krankenhäuser mit 300 bis 600 Betten in Deutschland würden nicht alle Anforderungen der Stufe II schaffen und dadurch in die Grundversorgungsstufe fallen“, so der Leiter des viertgrößten deutschen Gesundheitsunternehmens. Selbst die Diakoniekliniken in Frankfurt würden nicht das Level II schaffen, „weil wir keine Stroke-Unit für Schlaganfallpatienten haben und auch keine Geburtsstation“, so Horneber. Man müßte „unser anerkanntes Brustzentrum aufgeben, in dem wir viele Patientinnen betreuen, und auch unsere kardiologische Abteilung“. (fis)
Automarkt stagniert, viel weniger Lkws und Busse
FLENSBURG. Der deutsche Automarkt hat sich im vergangenen Jahr mit 2,65 Millionen Neuzulassungen 2022 kaum erholt – das waren nur 29.225 (1,1 Prozent) mehr als 2021. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden noch über 3,6 Millionen Pkws neu zugelassen. Das teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit. Mit Abstand erfolgreichste Einzelmarke war weiter Volkswagen (480.967 Stück/18,1 Prozent Marktanteil), gefolgt von Mercedes (243.999/9,2 Prozent), Audi (213.410/8,0 Prozent), BMW (209.722/7,9 Prozent) und Opel (144.588/5,5 Prozent). Erfolgreichste ausländische Anbieter waren Škoda (143.928/5,4 Prozent), Ford (131.256/5,0 Prozent), Seat (111.646/4,2 Prozent), Hyundai (105.074/4,0 Prozent) sowie Renault (79.861) und Toyota (78.366) mit je drei Prozent. Dramatisch war der Rückgang der Neuzulassungen bei den Lkws (253.894/-13,5 Prozent) und Bussen (4.883/-24,6 Prozent). Die Zahl der Motorrad-Neuzulassungen stieg hingegen um 11,8 Prozent auf 223.889. (fis)
Zahl der Woche
3,4 Milliarden Euro wurden 2022 an die 820.000 Käufer von reinen E-Autos, Plug-in-Hybriden und Brennstoffzellen-Pkws ausgezahlt, die zuvor einen „Umweltbonus“-Antrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt hatten. 2021 wurden 625.000 Fahrzeuge mit 3,1 Milliarden Euro subventioniert. 2020 waren es nur 652 Millionen Euro gewesen, die für 255.000 angeblich „klimafreundliche“ Autos ausgezahlt wurden. Quelle: www.bafa.de