© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/23 / 20. Januar 2023

Kabinenklatsch
Blacky, der Frauenfeind
Ronald Berthold

Kennen Sie noch Christian Schwarzer – genannt „Blacky“? Richtig: Einer unserer erfolgreichsten Handballer. 2003 wurde er bei der WM zum wertvollsten Spieler gewählt, ein Jahr später holte er mit Deutschland den Europameistertitel, und 2007 wurde der Lemgoer sogar Weltmeister. Auch wenn der 319fache Nationalspieler vor 14 Jahren seine Karriere beendet hat, ist er für jeden Handball-Fan eine Ikone. Nun macht er wieder Schlagzeilen. 

Irgendein Journalist hat mal in seinen Podcast zur laufenden WM hineingehört – und einen Skandal ausgemacht. Schwarzer sagte über die Schiedsrichter: „Keine Ahnung, wie man da auf die Idee gekommen ist, Frauen bei den Männern pfeifen zu lassen. Ich hätte es nicht gemacht, weil die können bei den Frauen pfeifen, und die Männer pfeifen bei den Männern.“ Liebe Leser, Sie ahnen sicher schon, was passiert ist. Der Altstar steht am Pranger, weil er gegen das woke Glaubensbekenntnis verstieß. Der gute alte „Blacky“ ist, das wissen wir nun, ein Frauenfeind. Der DHB-Vorstand hat sich offiziell von dem verdienten Spieler distanziert. Und natürlich mußte auch der aktuelle Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla sofort den Klassenstandpunkt der bunten Regenbogenrepublik nachbeten und erklären, wie super er Frauen als Schiedsrichter findet. Mag ja alles sein. Und ich will hier auch nichts gegen weibliche Schiris sagen. Aber warum läßt man dem armen „Blacky“ nicht einfach seine Meinung? Warum muß aus jeder Mücke ein Elefant gemacht werden?

Der 53jährige ist jedenfalls erstaunt, welche Wellen sein Statement schlägt: „Das ist einfach meine Meinung, und die habe ich geäußert.“ Tja, wenn das so einfach wäre.