Stasi-Gedenkstätte will neue Akzente setzen
BERLIN. Die Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen haben im vergangenen Jahr insgesamt 308.474 Personen besucht. Zudem nähert sich die Nachfrage nach Führungen seit dem Frühjahr 2022 wieder den Zahlen von 2019 an. Das teilte die für die Gedenkstätte zuständige Stiftung in der vergangenen Woche mit. Danach äußerte sich Gedenkstättendirektor Helge Heidemeyer (60) „sehr glücklich“ darüber, daß „die Zahl der Besucher nach der Pandemie im Lauf dieses Jahres wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht hat“. Dies zeige, „daß das Interesse an historisch-politischer Information ungebrochen ist“, erklärte der Historiker, der seit Sommer 2019 als Nachfolger des abberufenen Hubertus Knabe (JF berichtete) die Gedenkstätte leitet. Eigenen Angaben zufolge will die Gedenkstätte Berlin-Höhenschönhausen in diesem Jahr neue, auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Akzente setzten: mit einem 3D-Rundgang für Schulklassen und einer neuen Dauerausstellung, die am 23. Februar 2023 eröffnet wird. Unterdessen erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth nach einem Besuch des Stasi-Unterlagen-Archivs am Montag dieser Woche, daß die Aufarbeitung des SED-Unrechts „auch 33 Jahre nach der Friedlichen Revolution in der DDR Aufgabe und Verpflichtung“ bleibe. Für die Auseinandersetzung mit der Geschichte, das Verstehen von Repressionsapparaten und die Forschung an Akten soll auf dem Gelände der früheren Stasi-Zentrale in der Berliner Normannenstraße ein „Campus für Demokratie“ entstehen. Dieser solle „vermitteln, wachrütteln und werben für die Freiheit, die die Demokratie mit sich bringt“, erkläre die Grünen-Politikerin. (tha)
„Argentinisches Tageblatt“ eingestellt
BUENOS AIRES. Die letzte deutschsprachige Zeitung in Argentinien, das Argentinische Tageblatt, hat nach über 130 Jahren ihren Printbetrieb eingestellt. Die Ausgabe vom vergangenen Freitag erschien unter der Titelschlagzeile „Abschied von unseren Lesern“. Das Blatt begründete die Entscheidung mit der fehlenden wirtschaftlichen Grundlage und Personalproblemen. Am 7. Januar war der langjährige Redaktionsleiter Stefan Kuhn verstorben. Die Zeitung informierte Deutschsprachige in Argentinien umfassend über das aktuelle Geschehen in Lateinamerika, Europa und der Welt. Von dem Schweizer Einwanderer Johann Alemann gegründet, erschien das Blatt 1889 zum ersten Mal, seit 1981 kam es nur noch wöchentlich heraus. Zuletzt betrug die Druckauflage 10.000 Exemplare. Die Netzseite bleibt eigenen Angaben zufolge vorerst bestehen. (tha)
Sprachpranger
Accelerated Development
Programme Hydrogen & Oxygen
Initiative des 1880 gegründeten Dax-Konzerns Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, um „den Anteil von Frauen in allen Führungspositionen mit einer neuen Selbstverpflichtung global und gruppenweit bis Ende 2025 auf 40 Prozent zu steigern“