© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/23 / 20. Januar 2023

Zeitschriftenkritik: Deutschland-Journal
Für unsere Heimat und Identität eintreten
Werner Olles

In der Sonderausgabe 2022 „Deutschland und deutsche Identität“ des „Deutschland-Journal“ plädiert Stephan Ehmke, 1.Vorsitzender der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e.V. (SWG), in seinem Vorwort für „die Wiedergeburt konservativer Werte“. Gleichzeitig stellt er die Frage „Wofür kämpfen?“ Seine deutliche Antwort: „Für die Werte des christlichen Abendlandes, unsere eigene deutsche Identität, für unsere Heimat und unsere Familien.“ Es reiche nicht aus, die allzu bekannten Fehlentwicklungen zu beklagen, sondern es gehe darum, dem vorherrschenden Liberalismus ein Konzept gegenüberzustellen, das konservative Werte und Tugenden präsentiere. Nur auf diese Weise könne es gelingen, die tiefe Krise unseres Vaterlandes zu überwinden.

Josef Schüßlburner befaßt sich in seinem Beitrag „Nationalstaat und deutsche Souveränität“ mit den machtpolitisch entscheidenden Fragen, die ins Rechtliche überführen. Der Autor versteht diese als Verfassungsfragen und kritisiert die sogenannte „wehrhafte Demokratie“ der Bundesrepublik als „besondere Demokratieform unter den liberalen Demokratien des Westens“. Während Reinhard Uhle-Wettler „die USA planvoll auf dem Vormarsch“ sieht und die grenzenlosen Waffenlieferungen an die Ukraine als „unsinnig und leichtfertig“ bezeichnet, spricht sich der ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Armin-Paul Hampel für eine „Realpolitik im nationalen Interesse“ aus. Politiker sollten ideologiefrei und illusionslos an die Betrachtung der jeweiligen Lage gehen, sie analysieren und die notwendigen Schlüsse im Interesse des eigenen Landes ziehen.

Der Ökonom Fritz Söllner analysiert die Flüchtlingskrise und benennt das „Deluxe-Asylrecht“ und die illegale Einwanderung in unser Sozialsystem als „Magneten“ für Wirtschaftsflüchtlinge aus nordafrikanischen und orientalischen Ländern und den massenhaften Asylmißbrauch. So bezogen sich die flüchtlingsbezogenen Ausgaben des Bundeshaushalts zwischen 2016 und 2021 auf 132 Milliarden Euro. Bei den Gesamtkosten müsse man von etwa 230 Milliarden Euro ausgehen. Als wichtigste nichtökonomische Folgewirkung sei die überproportional starke Zunahme der Zahl an Straftaten zu nennen, ganz abgesehen von den Auswirkungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt. Auch Qualifizierungsmaßnahmen würden kaum Abhilfe schaffen, da man aus Pizzaboten und Fensterputzern keine Techniker und Ingenieure machen könne. Von den politisch Verantwortlichen sei jedoch kein Sinneswandel in dieser verhängnisvollen Asylpolitik zu erwarten.

Buchbesprechungen und Berichte aus den SWG-Regionalgruppen beschließen das lesenswerte Heft.

Kontakt: Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft e.V., Postfach 261827, 20508 Hamburg.

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