Rassismusvorwürfe gegen BMW-Südafrika
KAPSTADT. Daß gut gemeint nicht immer gleichbedeutend mit gut gemacht ist, mußte der Automobilhersteller BMW im fernen Südafrika feststellen. Im vergangenen Herbst hatte die Tochter des deutschen Konzerns eine Werbekampagne ins Leben gerufen, die nun Entrüstung auslöste. Die Anzeige zeigte eine farbige Frau, die neben einem der neuesten 5er-Modelle posierte und neben der der Satz stand: „Wir sind die wildesten Träume unserer Vorfahren“, wobei das Wort „Vorfahren“ durchgestrichen war. Die Influencerin und Dichterin Ntsiki Mazwai erklärte, sie sei bestürzt über die Werbung und bezeichnete sie als „beleidigend und rassistisch“. „Sie würden das nicht mit anderen religiösen Praktiken machen, also warum glauben sie, daß sie das Recht haben, afrikanische Spiritualität in ihren Marketingkampagnen zu verwenden? Ich bin entsetzt. BMW ist ekelhaft“, fügte die Influencerin hinzu. Die Pressesprecherin der BMW Group South Africa, Hailey Philander, erklärte daraufhin, daß die Werbekampagne konzipiert worden sei, um die Vielfalt und Inklusivität Südafrikas zu zeigen und nicht, um die Gefühle bestimmter Personen in Frage zu stellen. BMW Südafrika verstehe, daß die Formulierung dieses Beispiels Fans der Marke beleidigt haben könnte, wofür wir uns vorbehaltlos entschuldigen, so Philander. (csch)
Afrikanische Union hofft auf Libyens Stabilität
BRAZZAVILLE. Der Präsident der Republik Kongo und des Hochrangigen Ausschusses der Afrikanischen Union für Libyen, Denis Sassou Nguesso, hat in einem Interview mit dem Figaro betont, daß ein Frieden in Libyen „das Drama der Migranten bremsen“ würde. Libyen dürfe „nicht länger ein klaffendes Loch sein“, erklärte der Ex-Offizier und schilderte die brisanten Auswirkungen des Bürgerkriegs für den afrikanischen Kontinent: „Sicher ist, daß dieser Krieg zur Entwicklung des Dschihadismus in der Sahelzone, aber auch im Norden Kameruns, an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und zu Uganda und anderswo beigetragen hat.“ Parallel dazu habe der Konflikt Libyen auch zu einem Durchgangsort für Tausende junger afrikanischer Migranten gemacht, die ihr Leben riskieren, indem sie die Wüste und dann das Mittelmeer auf dem Weg nach Europa durchqueren. Ein Ende des Krieges würde den Maghreb stabilisieren, so Sassou Nguesso. Am vergangenen Samstag hatte der UN-Gesandte für Libyen, Abdoulaye Bathily, den Stellvertreter des libyschen Präsidentenrats, Abdullah Al-Lafi, getroffen, um die nächsten Schritte zu besprechen, die Libyen Stabilität bringen sollen. „Die nationale Aussöhnung wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie alle Seiten einbezieht und von einem engagierten und qualifizierten Team geleitet wird, dessen Arbeit auf den historischen Erfahrungen Libyens und den Lehren, die in anderen Ländern der Region und Afrikas gezogen wurden, beruht“, betonte Bathily. Parallel dazu hat die ägyptische Regierung nach Angaben der Zeitung La Repubblica den Druck auf den Militärkommandanten Khalifa Haftar erhöht, um eine libysche Einigung zu erzielen. In einem Bericht mit dem Titel „Der Weg nach Tripolis“ erklärte die Zeitung, daß die libysche Frage wieder in den Mittelpunkt der internationalen Agenda gerückt sei. Ein kürzlich stattgefundenes Treffen zwischen CIA-Direktor William Burns und libyschen Akteuren aus beiden Lagern bestätige diese Tatsache. (ctw)