In der von der grünen Energiewende verursachten Spar- und Mangelwirtschaft feiert das kapitalistische Effizienzprinzip Urstände. Was sich nicht rechnet, kann weg. Für die Professoren Isabel John und Sebastian Biedermann, die an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt das Modul „Green-IT: Nachhaltigkeit in der Digitalisierung“ leiten, zählt dazu der herkömmliche Vorlesungs- und Seminarbetrieb. Zwar räumen beide ein, daß das Studium nicht ausschließlich online stattfinden könne, weil soziale Interaktionen, von denen „die Lehre lebt“, vom heimischen PC aus unmöglich sind. Doch „die Energiewende ist zwingend notwendig und jeder einzelne ist gefragt, wenn es um das Thema Energiesparen geht“. Darum legen John und Biedermann zwar noch ein Lippenbekenntnis zur „ausgewogenen Mischung“ zwischen Präsenz- und Online-Lehre ab, rechnen aber gleichzeitig die alternativlose, weil „hundertfach geringere“ Energiebilanz der letzteren vor (Forschung&Lehre, 11/2022). Den Hochschulen komme bei der Energiewende eine Vorbildfunktion zu, wie der „Siegeszug“ der durch Digitalisierung optimierten Lehre demonstriere, wenn sich der Strombedarf in der weltweiten Informations- und Kommunikationstechnik im Vergleich zu 2022 bis 2030 wie prognostiziert verdoppeln sollte.