Staatsoper Berlin: Daniel Barenboim tritt zurück
BERLIN. Nach der Rücktrittsankündigung von Daniel Barenboim sucht die Staatsoper Unter den Linden einen Nachfolger für den scheidenden Generalmusikdirektor. Barenboim hatte vergangenen Freitag seinen Amtsverzicht zum 31. Januar erklärt. Der 80jährige begründete die Entscheidung mit seinem schlechten Gesundheitszustand. Seit 1992 leitete der argentinisch-israelische Pianist und Dirigent die Berliner Staatsoper. Im Herbst 2000 wurde Barenboim vom Orchester der Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit gewählt. Berlins Kultursenator Klaus Lederer und Kulturstaatsministerin Claudia Roth bedauerten den Rücktritt. Der Linken-Politiker Lederer würdigte Barenboim als „Jahrhundertkünstler“. Die Grünen-Politikerin erklärte, er sei „einer der bedeutendsten Pianisten und Dirigenten aller Zeiten, der jahrzehntelang auch das deutsche Musikleben entscheidend geprägt“ habe. Als möglicher Barenboim-Nachfolger gilt der Dirigent Christian Thielemann. (tha)
Oper Dortmund ist Opernhaus des Jahres
BERLIN. Die Oper Dortmund ist zum besten Opernhaus des Jahres 2022 gekürt worden. Das Haus sei im vergangenen Jahr zur „Pflichtadresse“ für Operninteressierte geworden, begründete die Jury der vom Fachmagazin Oper! verliehenen „Oper! Awards“ ihre Entscheidung. Das Dortmunder Opernhaus unter seinem Intendanten Heribert Germeshausen (52) habe mit einem klugen Spielplan aus Raritäten und Bekanntem überzeugt, außerdem mit herausragenden Sängerinnen und Sängern sowie mit einem „in seiner Form einmaligen“ Richard-Wagner-Symposium. Die Preisverleihung findet am 27. Februar statt. Ende September vorigen Jahres hatten Musikkritiker in einer Umfrage der Zeitschrift Opernwelt die Oper Frankfurt zum „Opernhaus des Jahres gewählt (JF 41/22) (tha)
Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung verliehen
BERLIN. Der Schriftsteller Lutz Seiler erhält den diesjährigen Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Werke des 59jährigen zeugten von „poetischer Sprachkraft und zeitpolitischer Intensität“, heißt es in der Jury-Begründung. Sowohl in der Lyrik (zuletzt „schrift für blinde riesen“, 2021), in den Essays und vor allem in den größeren Prosawerken, den beiden Romanen „Kruso“ und „Stern 111“, die kurz vor und nach dem Mauerfall spielen, habe er der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur neue Impulse gegeben. Für seinen Debütroman „Kruso“ erhielt der aus Gera stammende Seiler 2014 den Deutschen Buchpreis (JF 42/14). „Stern 111“ wurde 2020 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 2. Juli im Weimarer Musikgymnasium Schloß Belvedere vergeben. Er wird seit 1993 an Autoren verliehen, die der Freiheit das Wort geben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Sarah Kirsch, Herta Müller, Daniel Kehlmann, Uwe Tellkamp, Walter Kempowski, Günter de Bruyn, Martin Mosebach und Rüdiger Safranski. (tha)